Sport: Bratwurst und Video

DFV-Team mit „Turbienen“ will morgen U19-WM-Titel Das Gold liegt auf der Straße, sprich: auf dem Rasen des Rachamangala-Stadions von Bangkok. Gold für Anja Mittag, Gold für Carolin Thomas, Gold für Peggy Kuznik, Gold für Carolin Schiewe. Mit einem Sieg über China bekäme die Sportstadt Potsdam gleich vier neue Weltmeisterinnen. Die „Turbienen“ möchten bei der U19-WM morgen mit ihrem DFB-Team gegen China (13 Uhr MEZ/live bei Eurosport) unbedingt gewinnen. Für Anja Mittag steht sogar noch mehr auf dem Programm: Die Stürmerin und Rekord-Torjägerin der deutschen U19 führt nach wie vor mit der Kanadierin Brittany Timko gemeinsam die Torliste an. Kanada aber spielt nicht mehr. Zu vergeben ist der Goldene Schuh der FIFA – für die Torschützenkönigin des Turnieres. Anja Mittag nimmt das gelassen. Nein, sie verspüre keinen Druck, meint sie. Weder als Einzel-, noch als Teamspielerin. „Wir wollen nur eines: Das nächste Spiel gewinnen und mit Gold zurückkehren“, meint auch Peggy Kuznik. Mittag und Kuznik dürften als feste Größen ebenso auflaufen wie Carolin Thomas, während Team-Youngster Carolin Schiewe wohl wieder auf der Bank mitzittern muss. Was sie aber wenig stört. Sie hat schließlich gegen Gastgeber Thailand ihren Einsatz schon abbekommen und damit die Feuertaufe bestanden. Heute gibt es noch einmal ein leichtes Abschlusstraining und Videostudien über Chinas Spielweise – nach einem Restaurantbesuch am Donnerstagabend im „Old German Beer House“, dessen Besitzer Frank Boer sich im Verlauf des Turniers zu einem großen Fan der deutschen Mannschaft entwickelte. Deutsch essen hieß es da. Zünftiges und Deftiges statt Bananen und Ananas. Nürnberger Bratwürste statt Hähnchen mit Reis und Reis mit Hähnchen. Psychologie statt Physiologie. Nicht das Schlechteste vor dem Finale nach einem kraftraubenden Turnier. Zumal das morgige Endspiel nicht einfach wird gegen die chinesische Mauer. Rainer Hennies, Bangkok

Rainer Hennies