Von Ingmar Höfgen: Braunschweig könnte helfen
SV Babelsberg 03 hofft auf Schützenhilfe des Aufsteigers und erwartet bereits am Dienstag Carl-Zeiss Jena
Stand:
Kurz bevor Torsten Lieberknecht sich am Freitagabend aus dem Presseraum zum Feiern mit den Fans aufmachte, da wünschte der Baunschweiger Fußballtrainer seinem ehemaligen Trainer Dietmar Demuth noch alles Gute für den Abstiegskampf. Beim 1:1 hatten sich die als Aufsteiger feststehenden Niedersachsen und der SVB vor 22 000 Zuschauern die Punkte geteilt. „Haut Burghausen weg, dann tut ihr uns einen Gefallen“, rief Demuth seinem ehemaligen Schützling nach. Braunschweig tritt morgen um 19 Uhr beim dortigen Tabellen-17. an, zur gleichen Zeit wollen die Nulldreier im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion gegen Jena ihren Lauf von fünf Spielen ohne Niederlage fortsetzen.
Dass Babelsberg auf fremde Hilfe angewiesen ist, ist inzwischen aber nicht mehr so wahrscheinlich wie noch vor einem Monat. Vier Siege in Folge und nun das verdiente Unentschieden in Braunschweig. Es war der 40. Punkt in ihrer Aufstiegssaison. Fünf Spieltage vor dem Saisonende hat der SVB jetzt sieben Punkte zwischen sich und Rot Weiss Ahlen auf dem ersten Abstiegsplatz gelegt. Dass aber auch 40 Punkte in einer Staffel mit 20 Mannschaften nicht unbedingt für den Klassenerhalt reichen, wurde in den vergangenen Wochen deutlich. Sandhausen hatte ebenfalls gewonnen, mit 3:2 gegen Erfurt, und so prägte Demuth den Satz: „Wir müssen punkten, bis wir drinbleiben.“ Die selbstbewussten Auftritte der letzten Wochen lassen den Optimismus wachsen, dass dies nicht mehr zu lange dauert. „Dienstag gegen Jena machen wir den Sack zu“, ist Tom Schütz überzeugt.
Als Demuth die Chancen, die sein Team in Braunschweig hatte, noch einmal Revue passieren ließ, haderte er doch mit der einen oder anderen Zaghaftigkeit seiner Spieler. Aber „wir wollen nicht großkotzig werden – wir haben beim Tabellenführer einen Punkt geholt“, sagte er. Letztlich fand nach der Braunschweiger Führung durch Theuerkauf (41.) nur der Abstauber von Nicolas Hebisch den Weg ins Tor (68.). Nachdem Braunschweigs Torwart einen Schuss des eingewechselten Guido Kocer nur nach vorn abwehren konnte, schoss Hebisch ganz stark mit links aus spitzem Winkel ein. „Natürlich wäre die Stimmung noch besser, wenn wir gewonnen hätten“, strahlt auch Hebisch das neue Babelsberger Selbstbewusstsein aus. Beim Gastgeber hielt sich die Bedeutung des Spieles in Grenzen. „Wenn man unter der Woche vier atü auf dem Kessel hat, war das schon ordentlich“, kommentierte Torsten Lieberknecht.
Ingmar Höfgen
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: