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Sport: Braunschweig schlägt Würzburg
Im direkten NBA-Duell zwischen Dennis Schröder und Dirk Nowitzki siegt: Schröder
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Dallas - Die Szene im dritten Viertel, sie war ein Spiegelbild dieses Abends. Wie Dennis Schröder an Dirk Nowitzki vorbeizog und per Korbleger vollendete, war schon ein bisschen frech. Was beim anschließenden Einwurf passierte, grenzte dann allerdings beinahe an Dreistigkeit. Schröder entwendete Nowitzki den Ball und punktete erneut.
Es war nicht die einzige Aktion, in der Schröder, 21, Basketball-Profi der Atlanta Hawks, den besten Deutschen dieser Sportart, nämlich Dirk Nowitzki, 36, von den Dallas Mavericks, alt aussehen ließ. Im direkten Arbeitgeberduell der deutschen NBA-Profis Schröder und Nowitzki setzten sich Schröder und die Hawks mit 105:102 gegen den Klub aus dem US-Bundesstaat Texas durch. Bester Deutscher auf dem Feld war überraschenderweise: Dennis Schröder.
Mit 22 Punkten zeigte der 21-Jährige seine bislang beste Leistung in der stärksten Basketball-Liga der Welt. Selbst von seinem Idol Rajon Rondo, erst kürzlich zu den Mavericks gewechselt, ließ sich Schröder nicht bremsen. „Es war eine großartige Sache, gegen Rondo anzutreten. Er war mein Lieblingsspieler“, sagte der ehemalige Braunschweiger nach dem Spiel. „Ich war bereit, zu spielen.“ Ein Sonderlob erhielt Schröder von seinem Trainer Mike Budenholzer: „Ich denke, Dennis war an beiden Enden des Feldes aggressiv. Er war defensiv gut. Er hat mehrere große Würfe getroffen und seinen Weg zum Korb gefunden.“ Schröder verwandelte neun von 15 Würfen aus dem Feld und holte drei Rebounds.
Ein anderer der beste Deutsche, obwohl Nowitzki auf dem Feld stand? „Das ist etwas, was noch nie über ein Spiel gesagt wurde, in dem Nowitzki involviert war“, hieß es tags darauf in den „Dallas Morning News“. Mit 16 Punkten konnte auch der Würzburger nicht die Niederlage gegen das zweitbeste Team der Eastern Conference verhindern. „Wir müssen an einigen Sachen arbeiten“, beklagte Nowitzki. „Wenn wir einen Schritt zu langsam in der Defensive sind oder das Spiel zu locker nehmen, sind wir nicht gut genug.“
Bei seinem dritten Einsatz in der Startformation in Folge für den verletzten Spielmacher Jeff Teague bewies Schröder hingegen den Aufwärtstrend in seiner zweiten NBA-Saison. Auch wenn ihm fünf Ballverluste unterliefen, präsentierte sich der Nationalspieler deutlich souveräner als in seiner Rookie-Spielzeit. „Die Trainer vertrauen mir, das ist das Wichtigste, deshalb spiele ich mit sehr viel Selbstbewusstsein und viel besser“, sagte Schröder.
Bei einem Besuch in Atlanta verschaffte sich zuletzt auch der neue Bundestrainer Chris Fleming einen Eindruck von seinem jungen Hoffnungsträger für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. „Man merkt, welchen Stellenwert Dennis inzwischen bei den Hawks hat“, sagte der Coach. „Er ist klar zweiter Point Guard hinter Jeff Teague. Er hat eine tolle Entwicklung genommen.“
Diese soll auch mit dem DBB-Team weitergehen - am liebsten mit Nowitzki bei der EM-Vorrunde in Berlin. „Dirk hat mir erzählt, dass er die nächsten zwei Jahre gern mit mir spielen würde“, sagte Schröder. Nun sollte jedem klar sein, wie Nowitzki zu diesem Urteil kommt. Tsp/dpa
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