Sport: Braunschweig statt Kairo
Robert Kopiske gewann mit UJKC in der Bundesliga
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Robert Kopiske war am Sonntag immer noch sauer, obwohl sich sein UJKC Potsdam am Samstag durch ein 8:3 beim Braunschweiger JC auf Tabellenplatz vier der 1. Judo-Bundesliga verbesserte und er selbst mit zwei Siegen dazu beitrug. „Ich wäre am Wochenende lieber in Kairo gewesen“, sagte der 20-Jährige. Nicht wegen des besseren Wetters dort unten, sondern weil er eigentlich in Kairo beim Weltcup kämpfen wollte. Der Judo-Landesverband vergaß aber seine Reise-Organisation und versuchte erst Mitte der Woche den Fehler zu korrigieren, als alles zu spät war. „In der Meldeliste für Kairo standen nicht so viele Spitzenleute, so dass ich mir dort die ersten Punkte für Olympia in London hätte sichern können“, meinte Kopiske.
Stattdessen ging er in Braunschweig auf die Tatami. Allerdings nicht in seiner eigentlichen Klasse bis 60 Kilo, um nicht in der Kürze der Zeit mehrere Kilo „abkochen“ zu müssen, sondern im 66-Kilo-Limit, in dem er den ein Jahr älteren André Kuzyk zweimal vorzeitig schlug. „Die Siege waren okay, aber ich hätte lieber noch eindeutiger gewonnen, schöner und kontrollierter“, erklärte der Potsdamer, der nun Anfang Juni beim Weltcup in Madrid international mitmischen will.
In seiner eigentlichen Gewichtsklasse wurde Kopiske am Samstag gut durch Jewgeny Buchbinder vertreten, der dafür extra sechs Kilo abgenommen hatte und nun ebenfalls zweimal vorzeitig gegen Pascal Raddatz gewann. Einen Doppelsieg landete auch Robert Zimmermann bei den Schwergewichtlern über 100 Kilo gegen Andreas Meusel und Olaf Pütz. Norman Helm (73 kg) bot eine sehr starke Leistung gegen Tomasta Admiec, den Drittplatzierten des Grand Slam Anfang Mai in Tunesien, und gewann, ehe Jörn Ahrens dem Polen im zweiten Vergleich unterlag. Phillipp Hollmann (90 kg) verlor zunächst gegen Tim Knobloch, um dann gegen Valerij Simonin einen Sieg zum Gesamterfolg beizusteuern, und auch die Zwillinge Mario und René Schendel trugen in der 81-Kilo-Klasse jeweils mit Unentschieden gegen den Tschechen Jaromir Jezek, den Dritten der Universiade von 2009, zum Mannschaftssieg bei.
„Dieser Erfolg wiegt umso schwerer, da wir in Braunschweig als reine Vereinsmannschaft – ohne Gaststarter und Ausländer – gewannen“, freute sich UJKC- Cheftrainer Axel Kirchner, der selbst allerdings wegen einer starken Erkältung daheim im Bett bleiben musste. Michael Meyer
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