zum Hauptinhalt
Pauline Bremer traf für Turbine gegen Herford dreimal.

©  Jan Kuppert

Sport: Bremer lockert den Knoten

Turbine-Frauen ziehen in Pokal-Viertelfinale ein

Stand:

„In der Liga ist es momentan einfach wie verhext“, meinte Pauline Bremer. Wie gut für die Offensivakteurin des 1. FFC Turbine Potsdam, dass die Achtelfinalrunde des DFB-Pokals anstand. Denn während sich der Ligaalltag für die Turbinen in den vergangenen Wochen ein wenig holprig gestaltet hatte, lief es für die Potsdamerinnen im Pokal bisher rund. Was für ihre Mannschaft im Allgemeinen gilt, gilt für Bremer im Besonderen. In der laufenden Bundesligasaison konnte sich die 18-jährige U20-Weltmeisterin noch nicht in die Torschützenliste eintragen, das einzige Pflichtspieltor gelang ihr in der zweiten Pokalrunde Ende September (8:0 gegen Germania Hauenhorst). In der Pokalpartie gegen den Herforder SV am gestrigen Sonntag schoss sie ihr Team jedoch gleich mit drei Treffern ins Viertelfinale. Mit einem 4:0 (2:0)-Heimsieg konnte sich Turbine vor 1205 Zuschauern standesgemäß gegen das Tabellenschlusslicht der Bundesliga durchsetzen.

Ein Sieg, der die Turbinen in den Anfangsminuten einige Arbeit kostete. „Wir mussten uns als Mannschaft erst ins Spiel kämpfen“, so Bremer, die mit ihren Mannschaftskolleginnen in der dritten Spielminute den ersten Schock verarbeiten musste. Die erst kürzlich in die Startelf zurückgekehrte Johanna Essig blieb nach einem Kopfballduell gegen Frederike Schaaf liegen und musste mit einer starken Schwellung über dem Auge vom Platz getragen und zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht werden. In der Folge waren vor allem die Potsdamerinnen gehemmt und kamen gegen die defensiv eingestellten Gäste – Herfords taktische Aufstellung wies eine Verteidigungskette mit fünf Spielerinnen auf – nur schwer ins Spiel. „Nach der Länderspielpause müssen wir uns erst einmal wieder finden“, erklärte Bremer die Startschwierigkeiten ihrer Mannschaft.

Doch Bremer selbst sorgte in der 29. Spielminute für den positiven „Knackpunkt“ aus Potsdamer Sicht, als die Herforderin Lena Hackmann ihr bei einem Kopfballversuch in den Rücken sprang. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Julia Simic sicher vom Punkt. Von da an hatten die Potsdamerinnen das Spiel besser im Griff und bereits sieben Minuten später konnte Bremer das Spiel für ihre Mannschaft vorentscheiden. Nach einer Vorlage von Genoveva Anonma, die sich über die linke Seite durchgesetzt hatte, traf Bremer zum 2:0 (36.). „Natürlich freue ich mich, dass ich die Tore mache, aber ich bin eigentlich nur das Ende einer Kette – alle Tore sind von der Mannschaft herausgespielt“, sagte Bremer, die in der Schlussphase auch den dritten und vierten Treffer erzielte.

Fußballerisch blieben die Potsdamerinnen wieder einmal unter ihren Möglichkeiten, was Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder nach der Partie deutlich machte: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.“ Einzig die Vorstellung von Pauline Bremer, die sich agil und handlungsschnell präsentierte, lobte der 72-Jährige. Die durchwachsene Leistung, die seine Mannschaft zurzeit auf dem Feld zeigt, sei ein tiefsitzendes Kopfproblem. „Man darf das Loch, in dem wir momentan stecken, auch nicht größer reden, als es ist“, meinte indes Bremer, die sich von dem positiven Pokalerlebnis auch einen Aufschwung für die Liga wünscht. Der Knoten im Spiel der Turbinen hat sich demnach im Pokal ein wenig gelockert. Am kommenden Sonntag kommt es darauf an, ihn gegen Leverkusen in der Liga endgültig platzen zu lassen.

Turbine: Fischer; Kemme, Wesely, Rauch; Andonova, Elsig (6. Zietz), Wälti, Cramer (75. Nagasato); Simic; Bremer, Anonma (68. Evans). Tore: 1:0 Simic (29., Foulelfmeter), 2:0, 3:0, 4:0 Bremer (36., 80., 86.). Chantal Willers

Chantal Willers

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })