Sport: Brendel und Rauhe erneut ganz vorn
Drei Titel und weitere Medaillen für Potsdams Kanuten bei Einer-Meisterschaften
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Sebastian Brendel ließ sich am Samstag von widrigen Bedingungen an der Duisburger Wedau nicht wirklich bremsen, sondern verteidigte bei den Deutschen Kanu-Meisterschaften in den olympischen Einer-Disziplinen – zugleich zweite nationale Qualifikation für die Weltmeisterschaften im August in Szeged – erfolgreich seine beiden im Vorjahr erkämpften Titel im Canadier über 200 und 500 Meter. „Ich bin über beide Siege glücklich, wobei das 200-Meter-Rennen ganz schön eng war, was auch am Rechtswind lag“, erzählte der 23-Jährige vom KC Potsdam.
Canadierfahrer müssen anders als die Kajakspezialisten mit ihrem Stechpaddel während des Rennens auch steuern, und als Linksschläger – der das Paddel links des Bootes durchs Wasser zieht – hat Brendel bei Rechtswind deshalb größere Probleme als ein Rechtsschläger. Dennoch gewann er im Sprint 32 Hundertstelsekunden vor dem Karlsruher Stefan Holz und 58 Hundertstel vor Thomas Wylenzek aus Essen; der Potsdamer Stefan Kiraj wurde hier Fünfter. Über 1000 Meter siegte Brendel deutlicher vor Erik Rebstock (Neubrandenburg) sowie seinen Klubkameraden Kurt Kuschela und Ronald Verch. Damit gewann der Potsdamer zum dritten Mal in Folge beide C1-Disziplinen; für seinen Sieg auf der langen Strecke erhielt er den Erich-Koschik-Gedächtnispreis.
Sehr zufrieden war auch Ronald Rauhe vom KCP, der im Einerkajak den 200-Meter-Sprint und damit seinen 54. nationalen Titel gewann. Fünf Zehntelsekunden lag er am Ende vor Stefan Holtz aus Karlsruhe, außerdem wurde er Zweiter auf den nichtolympischen 500 Metern. „Dass ich dort auch gut gegen die 1000-Meter- Leute aussah, freut mich sehr“, sagte Rau- he, der seinem Sprint-Titel selbst keine zu große Bedeutung gab. „Ich wollte gut fahren und habe relativ deutlich gewonnen“, erklärte er. „Daraus kann ich Energie für das weitere Training schöpfen und mit Selbstvertrauen in die Weltcups gehen.“
Am heutigen Montag benennt der Trainerrat des Deutschen Kanu-Verbandes die vorläufige Flotte für die WM 2011, bei der es um die Quotenplätze für Olympia 2012 in London gehen wird. Neben Brendel und Rauhe wird auch Franziska Weber dazugehören, die über 500 Meter Bronze hinter der in Potsdam lebenden Doppel- Meisterin Nicole Reinhardt vom WSV Lampertheim und Tina Dietze aus Leipzig holte. Und auch Ronald Verch hat sehr gute Chancen, nachdem er am Sonntag mit Erik Rebstock den Zweier-Canadier über 1000 Meter gewann. „Wir sind insgesamt zufrieden mit den Meisterschaften“, bilanzierte dann auch Ralph Welke, der Chef des Kanu-Bundesstützpunktes Potsdam.
Brendel und Rauhe werden bereits am kommenden Wochenende wieder starten: beim Weltcup-Auftakt in Poznan. „Mal sehen, was ich da über 200 und 1000 Meter schaffe“, sagte Sebastian Brendel.
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