Landeshauptstadt: Bretz ist neuer CDU-Chef
Einstimmiges Votum der Fraktion für den 29-Jährigen
Stand:
Der 29-jährige Steeven Bretz ist neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung. Er wurde gestern Abend von der zehnköpfigen CDU-Fraktion mit neun Ja-Stimmen und einer Enthaltung gewählt. Damit tritt er die Nachfolge von Götz Th. Friederich an, der bei der turnusmäßigen Wahl nicht mehr antrat. Als Grund dafür gab Friederich vor allem seine beruflichen Verpflichtungen an; er führt eine Anwaltskanzlei in Potsdam.
Steeven Bretz zeigte sich gestern Abend mit seinem Wahlergebnis sehr zufrieden. „Super, was will man mehr“, sagte er den PNN. Als sein Ziel nannte er in einer ersten Reaktion, mit der CDU-Fraktion „mit dem nötigen Selbstbewusstsein und in Geschlossenheit für die Bürger zu arbeiten“. In der jüngsten Vergangenheit waren die Christdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung durch öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheiten aufgefallen; auch hatte die Fraktion nicht immer eine gemeinsame Position vertreten. Sein Wahlergebnis lasse jedoch „Geschlossenheit zu“, sagte Bretz, der bisher Stellvertreter des Fraktionschefs Friederich war und schon lange Stadtverordneter ist. Zu Bretz’ Stellvertretern gewählt wurden gestern die Stadtverordneten Horst Heinzel und Bettina Paulsen. Steeven Bretz ist Diplom-Betriebswirt und arbeitet im Berufsförderungswerk der Gebäude- und Energietechnikhandwerke e.V. mit Sitz in Potsdam. Er gilt als „junger Wilder“ unter den Konservativen, Friederich galt ihm als politischer Ziehvater. Noch vor einem Jahr hatte Bretz oftmals mit „Wadenbeißer-Qualitäten“ auf sich aufmerksam gemacht – doch seit geraumer Zeit war es um ihn ruhiger geworden.
Zum Hintergrund des Rückzugs von Fraktionschef Friederich gab es vor allem aus den Reihen der Landes-CDU Äußerungen. Danach erhofft man sich unter neuer Führung ein besseres Abschneiden der CDU in der Landeshauptstadt. Für die unbefriedigende Lage machten führende Mitglieder der Landes-CDU jedoch nicht Friederich, sondern eher Kreischef Wieland Niekisch verantwortlich, hieß es. Schon die beiden früheren Fraktionsvorsitzenden hätten ihre Probleme mit Niekisch gehabt. Friederich hatte angekündigt, er wolle zu dem Personalwechsel vor der Presse gemeinsam mit Niekisch Stellung nehmen. SCH
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