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Landeshauptstadt: Brevier für Potsdams Mitte

Architekturführer „Potsdams Historische Mitte“ von Nikolaus Bernau erschienen

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Architekturführer „Potsdams Historische Mitte“ von Nikolaus Bernau erschienen Potsdams historische Mitte ist als Taschenbuch-Bändchen erschienen. Nikolaus Bernau widmete sich dem großen Thema im kleinen Sammelband Nr. 4 der „Neuen Architekturführer“, die der Stadtwandel-Verlag herausbringt. In diesem Büchlein ist auf 65 Seiten fast alles enthalten, was der Interessierte über die historische Mitte Potsdams wissen möchte. Dazu kommen Fotografien und Grafiken mit Grundrissen und Schnitten sowie Angaben über die Geschichte und die Restaurierung jedes Gebäudes. Insgesamt 27 Objekte sind erfasst. Am Schluss des „Breviers“ gibt es ein Architekten- und Bautenregister – schön zum Zurechtfinden. Ein Vorteil des Architekturführers besteht darin, dass er auch die neuen Bauten beschreibt wie die Industrie- und Handelskammer in der Breiten Straße, den Nikolaisaal und den Seniorenturm an der Stelle der Heilig-Geist-Kirche. Mit besonderer Liebe sind die Seiten über das Militärwaisenhaus, dessen Umbau wie so vieles in der Mitte in der Verantwortung der Firma „gibbins“ liegt, gestaltet. Dazu zählen ein ganzseitiges Foto vom zentralen Treppenhaus mit den kunstvoll geschmiedeten Geländern sowie ein schematischer Schnitt des Mittelteils mit dem Monopteros. Versöhnlich behandelt der Autor das Gebäude der Industrie- und Handelskammer in der Breiten Straße, vom Berliner Architekten Dietrich Bangert entworfen: „Entstanden ist eine städtische Folie, die erst bei einer Beruhigung der Breiten Straße wirklich wirken und dann dem wahrscheinlichen Wiederaufbau der Garnisonkirche zugute kommen wird.“ Illustriert wird das Lob durch eine Vignette des Parterre-Grundrisses, die tatsächlich zeigt, dass es sich um architektonisch etwas Besonderes handelt. Im Vorwort schreibt der Autor über die „Stadt der Bürger, Stadt der Monarchen“ , über Krieg und Nachkrieg. „Potsdam hat mehr nach dem Krieg verloren als während des Krieges, das dürfte sicher sein“ – diese Bemerkung verkennt die zerstörerische Bedeutung des 14. April 1945. Es sollte auch nicht ohne Erläuterung behauptet werden, das Stadtschloss sei nach dem Kriege abgerissen worden. Freilich war die Ruine, die der Krieg hinterließ, immer noch schöner als das, was danach kam. Günter Schenke Die Neuen Architekturführer, Sammelband Nr. 4 „Potsdams Historische Mitte“, 1. Aufl. 2004, Stadtwandel Verlag Daniel Fuhrhop Berlin, 5 €.

Günter Schenke

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