
© dpa
Post in Potsdam: Briefkästen in Babelsberg bleiben leer
Viele Babelsberger sind verärgert: Briefe und Pakete kommen in dem Potsdamer Stadtteil derzeit oft verspätet an - teilweise mit erheblicher Verzögerung. Die Post hat eine Erklärung parat.
Stand:
Babelsberg - Gähnende Langeweile in vielen Babelsberger Briefkästen: Seit mehreren Wochen trägt die Deutsche Post AG Briefe und andere Zusendungen in dem Potsdamer Stadtteil nur noch unregelmäßig aus und sorgt damit für großen Ärger unter den Anwohnern. Eine Unternehmenssprecherin räumte Unregelmäßigkeiten ein und begründete dies mit der Erkrankung eines Mitarbeiters.
Mehrere Gebiete in Babelsberg betroffen
Die verspäteten Briefzustellungen betreffen nach Angaben des Babelsberger Anwalts Jens Frick vor allem die Benzstraße und die Stahnsdorfer Straße. „Aber auch andere Gebiete sind davon betroffen“, sagte Frick den PNN. Es sei dabei schon vorgekommen, dass an vier aufeinanderfolgenden Tagen keine Briefe zugestellt worden seien. Er forderte die Post auf, diese „unzumutbare Situation in absehbarer Zeit zu beheben“. Er verwies darauf, dass gerade für Anwälte die Einhaltung von Fristen wichtig sei. Eine verspätete Zustellung könne aber auch für Privathaushalte Nachteile bedeuten. So gelten etwa Schriftstücke von Behörden innerhalb von drei Tagen als zugestellt. Ab diesem Zeitpunkt laufen die Fristen.
Die Deutsche Post entschuldigte sich für die Unregelmäßigkeiten und verwies auf den hohen Krankheitsstand. Die personelle Engpasssituation setze sich leider weiter fort. Diese solle durch alle verfügbaren Beschäftigten des Zustellstützpunktes Potsdam möglichst aufgefangen werden, hieß es. Auch aufgrund der Arbeitszeitregelungen hätten nicht alle Briefe zugestellt werden können. In diesen Fällen sei die Belieferung wieder aufgenommen worden, wo sie am Tag zuvor geendet habe. Post-Sprecherin Tina Birke sagte den PNN, dass der Stammzusteller in den betroffenen Straßen erkrankt und die Lieferungen auf andere Kollegen verteilt worden seien. Mindestens an jedem zweiten Tag sei eine Zustellung erfolgt, betonte sie. Mittlerweile sei ein zusätzlicher Briefbote eingestellt worden, der derzeit eingearbeitet werde. Sie gehe davon aus, dass ab dieser Woche „wieder die gewohnte Zuverlässigkeit“ erreicht werde.
Eng wird es vermutlich auch in der Weihnachtszeit
Laut Birke stellt die Deutsche Post seit Jahresbeginn wegen des zunehmenden Versandhandels neue Mitarbeiter ein. Allerdings sei dies in der Region Berlin und Potsdam „eine große Herausforderung“. Eng könnte es in der bevorstehenden Weihnachtszeit werden. Bundesweit würden voraussichtlich zusätzlich 10 000 Mitarbeiter in den Sortierzentren und in der Zustellung eingestellt.
Im Sommer war die Deutsche Post wochenlang bestreikt worden. Dabei ging es vor allem um die Rolle der Tochtergesellschaften, in denen die Mitarbeiter einen niedrigeren Lohn erhalten sollten. Nach dem neuen Tarifabschluss erhalten Postzusteller weiterhin den besseren Haustarif, was aber nicht für neu eingestellte Paketzusteller gilt.
Stefan Engelbrecht
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: