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Landeshauptstadt: Brillenträger sitzen hinten

Initiative „Campus Eisenhartschule / Helmholtz-Gymnasium“ will Neubau und Sanierung forcieren, die Baracke für Erst- und Zweitklässler steht vor dem Aus

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Initiative „Campus Eisenhartschule / Helmholtz-Gymnasium“ will Neubau und Sanierung forcieren, die Baracke für Erst- und Zweitklässler steht vor dem Aus Innenstadt - Das Helmholtz-Gymnasium und die Eisenhart-Grundschule in der Kurfürstenstraße streben eine räumliche Trennung sowie drei Neubauten auf den bestehenden Schulgeländen an. Da im Juni des kommenden Jahres die Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes für die Nutzung einer Baracke, in der die ersten beiden Klassenstufen der Grundschule lernen, unter jetzigen Bedingungen auslaufen wird, besteht laut den Schulleitern Andrea Wagner und Dieter Rauchfuß akuter Handlungsbedarf. Die Initiative „Campus Eisenhartschule/Helmholtz-Gymnasium“ hat daher ein Konzept vorgelegt, das laut der Fördervereinsvorsitzenden Focke den „Idealfall“ darstellt. Die Finanzierung sei jedoch unklar und würde sich wohl über zehn Jahre hinziehen. Bis zum 31. Dezember sollen Schule und Träger dem Landesjugendamt Alternativen zur bestehenden Situation zeigen. Momentan lernen Helmhöltzer und Eisenhart-Schüler teilweise auf einem Gelände, da die Raumkapazitäten der Helmholtzschule für seine Schüler nicht ausreichen. Die Lösung stammt noch aus Zeiten, als Grundschulen in Potsdam geschlossen wurden und weiterführende Schulen den Ansturm der Vorwende- Geburtsjahre aufzunehmen hatten. Inzwischen sind die Vorzeichen umgekehrt. Die Eisenhartschule hätte die Räumlichkeiten gerne wieder und würde dagegen das Privatgelände mit der Baracke, die mit Nachtspeicheröfen beheizt wird und in der Schüler mit Brille in die hinteren Reihen gesetzt werden, damit die Sehhilfe nicht beschlagen, räumen. Dort könnte ein Neubau für das Gymnasium entstehen, doch das Gelände am Ende des Schulhofes besitzt keinen direkten Zugang zur Helmholtzschule. Schon jetzt müssen die Gymnasiasten den eigenen Schulhof verlassen und rund um das Grundstück des „Logenhauses“ die Wege der viel befahrenen Kurfürstenstraße nutzen, um Mittag essen zu gehen. Denn auch die Mensa befindet sich in dem 60er-Jahre-Leichtbau, dessen Brandschutzauflagen laut Andrea Wagner sehr schwer zu erfüllen sind. Die Stadtverordneten des Bildungsausschusses haben nun die Verwaltung beauftragt, eine Konzeption für den integrierten Schulstandort bis zum Februar 2005 zu erstellen und dabei die Vorarbeiten der Fördervereine zu beachten. In der Verwaltung hält man sich bedeckt. „Das wird alles sehr schwer zu finanzieren sein“, sagte Schulverwaltungsamtschef Karl Ofcsarik und bemerkte, das Problem sei seit Jahren bekannt. Jedoch soll nun geprüft werden, ob eine Art Stichkanal abseits der Straße als Fußweg zwischen den beiden Grundstücken geschaffen werden kann. Dafür werde man laut Ofcsarik Pacht an die „Weltkugelstiftung“ zahlen müssen, die das Grundstück mit dem ehemaligen Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft 1994 rückübertragen bekam. Auch das Barackengelände gehört der „Weltkugelstiftung“. Um kurzfristig Entlastung zu schaffen, überlegt der Hortträger Fröbel e.V., sich benachbarte Räume anzumieten. Die Verwaltung will das Gymnasium künftig drei- und die Grundschule zweizügig beschulen. Jan Brunzlow

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