
© Andreas Klaer
Sport: Bringpflicht
Potsdams UJKC-Judoka tragen erstmals die Finalrunde der deutschen Meisterschaft aus
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Jahrelang haben sie darauf hingearbeitet – am Samstag geht nun ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Die Judoka des UJKC Potsdam richten erstmals in der Vereinsgeschichte die Finalrunde um die deutsche Meisterschaft aus. Ende Oktober hatte sich die Mannschaft um Trainer Axel Kirchner in eigener Halle vor 700 Zuschauern gegen den JC Wiesbaden mit 8:6 (80:49) durchgesetzt und sich damit die Ausrichtung der Abschlusskämpfe gesichert.
Die Freude auf das Highlight des Jahres dauert zwar nach wie vor noch an – die Hände wurden in den vergangenen Wochen jedoch nicht in den Schoß gelegt. Schließlich kommen am Samstag namhafte Mannschaften nach Potsdam, und den Zuschauern soll in der Leichtathletikhalle im Luftschiffhafen Judo vom Feinsten geboten werden. Im Halbfinale trifft der UJKC Potsdam als Gastgeber vorerst auf den KSV Esslingen – einen Gegner, den es unbedingt zu bezwingen gilt.
„Gegen diese Mannschaft haben wir einfach eine Bringpflicht“, sagte Robert Zimmermann gestern. Das Potsdamer Schwergewicht sieht seine Mannen zumindest in diesem Aufeinandertreffen in der Rolle des Favoriten. Favorit für den Titel aber ist der TSV Abensberg. Das Team, das einen großen Teil der deutschen Nationalmannschaft aufbietet, trifft im Halbfinale auf den JC Ettlingen und wird mit großer Gewissheit ins Finale einziehen.
„Wir wollen natürlich den Titel, aber das wird sehr schwer“, sagte Mannschaftskapitän Silvio Paul gestern. „Im Viertelfinale der vergangenen Saison haben wir gegen Esslingen verloren, aber damals fehlte uns beispielsweise auch Robert Kopiske wegen einer Verletzung.“ Daran konnte sich Potsdams erfolgreichstes Leichtgewicht nur noch all zu gut erinnern: „Diesmal ist ein Sieg Pflicht“, versprach er.
Sollte dies gelingen, wartet Abensberg im Finale. Das Team – ein „who is who“ des deutschen Judosports. Ob Olympiasieger Ole Bischof (Gewichtsklasse bis 81 kg) antreten wird, ist fraglich – vom Mattenrand aus wird er jedoch garantiert sein Team anfeuern. Das Publikum darf sich aber in jedem Fall auf einen Kampf des Europameisters und WM-Silbermedaillengewinners Andreas Tölzer in der Gewichtsklasse über 100 kg freuen. Die Potsdamer hingegen können bis jetzt auf ihr komplettes Team bauen und werden auch bemüht sein, ihre ausländischen Gaststarter zu mobilisieren.
Zum Meisterschaftsfinale rechnet der UJKC Potsdam mit mehr als tausend Zuschauern. Am Freitagmorgen gehen bereits die Umbaumaßnahmen in der Leichtathletikhalle los. Drei zusätzliche Tribünen werden aufgebaut, sodass die Matte eingekreist ist – von Robert Zimmermann „Kesselgedanke“ genannt. „Das haben wir uns in der kleinen Abensberger Halle abgeschaut“, sagt er. „Die Teamdynamik entwickelt sich dadurch und das ist garantiert kampffördernd.“
Um 11 Uhr beginnt der Kampf Abensberg gegen Ettlingen, eine Stunde später starten die Gastgeber gegen Esslingen. Das Finale ist für 16 Uhr angesetzt.
Henner Mallwitz
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