Landeshauptstadt: Brötchen für eine bessere Welt Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind wegen Hungers
Es begann mit einem Paukenschlag. Acht Trommeln gaben den Takt vor, dann war Ruhe.
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Es begann mit einem Paukenschlag. Acht Trommeln gaben den Takt vor, dann war Ruhe. „Eins, zwei, drei, vier, fünf“, zählte Ludger Schmitz durch sein Megafon. „Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind wegen Unterernährung.“ Das sitzt. Schmitz engagiert sich beim Hunger-Projekt und will sich damit nicht abfinden. Er ist nicht allein. Mehr als 30 Kinder der Klassen 2b und 4a der Eisenhart-Grundschule machten sich gestern bei eisigen Temperaturen auf, um in der Brandenburger Straße 500 gesponserte Bäckerei-Braune-Brötchen zu verkaufen. „Wir sammeln für die Ballonmillion“, sagte Lisa-Sophie und die neunjährige Pia-Sophie ergänzte, „da werden Ballons gekauft, um den Menschen in Afrika zu helfen.“ Und genau so funktioniert die Aktion. Auf der Internetseite www.ballonmillion.de kann jeder einen Ballon im Wert von 100 Euro steigen lassen. Damit gibt man sein Versprechen, 100 Euro zu zahlen, wenn es 9999 andere ebenfalls tun. So soll mit einem Mal eine Million Euro freigesetzt werden, um drei dörfliche Entwicklungszentren in Malawi und Mosambik aufzubauen. Teddingtone D. Mkandawire, politischer Berater des Botschafters von Malawi, ist von der Aktion begeistert. „Die Beseitigung des Hungers ist sehr wichtig. Es ist schön zu sehen, wie die Menschen in meinem Land unterstützt werden.“ Paula und Franka hören das nicht. Die Münzen in ihrer umgebauten Kaffeedose klappern zu laut. „Wir haben ganz viel Geld gesammelt“, sagt Paula. „Wir sagen, wir wollen Geld für Hilfszentren in Afrika“, erklärt Alesja. Sie ist sieben und lacht unwiderstehlich durch ihre Zahnlücke. Schon wieder klappert“s in der Dose. „Ich hab Geld gegeben, weil es Kinder sind. Wenn ich aber höre, wofür sie sammeln, muss ich einfach helfen“, erklärt der Spender. Die siebenjährige Franka freut sich über den 20 Euro-Schein in ihrer Dose und wärmt ihre blauen Finger. „Ich würde das nochmal machen“, sagt sie stolz. 329,40 Euro sind es am Ende geworden. Drei Ballons können davon für die Entwicklungszentren gekauft werden. Das ist wenig und doch viel. Es ist ein Anfang. Flö
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