Landeshauptstadt: Brücke für Europa-Radweg
Schafgraben an der Mündung überbrückt / Noch kein durchgängiger Uferweg
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Schafgraben an der Mündung überbrückt / Noch kein durchgängiger Uferweg Von Günter Schenke Brandenburger Vorstadt. Eigentlich sollte die Brücke über den Schafgraben an seiner Mündung bereits im Sommer fertig sein. Die größte Arbeit war zwar im Juni getan, doch die Insolvenz der ausführenden Firma Havelland GmbH verhinderte die Vollendung. „Wir mussten die ausstehenden Arbeiten neu ausschreiben“, berichtet Diana Stettnisch vom Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen. Es ging nur noch um die Fertigstellung der Geländer und das besorgte Metallbau Lange aus Glienicke. Am Donnerstag kam Oberbürgermeister Jann Jakobs zu dem Bauwerk, um das Startband zu durchschneiden. Das Ereignis blieb weitgehend unbeachtet, weil die Verwaltung eine Bekanntmachung versäumt hatte. Immerhin ist es die zweite Brücke über den Schafgraben, die nach der Wende neu gebaut wurde. Der Graben kommt aus dem Park Sanssouci und mündet am Persiusspeicher in die Havel. Dabei unterquert er die Bundesstraße 1. Die hierfür nötige Überfahrt in der Zeppelinstraße wurde vor fünf Jahren ebenfalls erneuert. Die neue Brücke am Persiusspeicher war notwendig geworden, um den Uferweg für Fußgänger und Radfahrer weiterzuführen. Eine Finanzierungsmöglichkeit ergab sich aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der die Förderung von Radwegerouten vorsieht. Von den Baukosten in Höhe von 270000 Euro musste die Stadt nur 25 Prozent selbst tragen. Eine blaue Tafel mit Europa-Sternenkranz am Brückengeländer würdigt das EU-Engagement. Laut Fachjargon handelt es sich um eine „Einfeldträgerbrücke“ mit drei Stahlwalzträgern als Überbau. Der Belag besteht aus genuteten Eichenbohlen. Besondere Sorgfalt legten die Brückenbauer auf die Gründung mittels Stahlspundbohlen. Die neue Schafgrabenbrücke gehört zum Europaradweg, der von Geltow bis zur Glienicker Brücke führt. Allerdings ist derzeit schon vierhundert Meter hinter der neuen Schafgrabenbrücke Schluss. Die Zäune zu den Baufeldern des so genannten Momper-Centers sind niedergetreten, dahinter aber erstreckt sich eine Wildnis und Müllhalde bis zur Kastanienallee. Trotz fünfjähriger Planung ist es bis heute nicht gelungen, das Top-Gelände zwischen Havel und Zeppelinstraße zu entwickeln. Nicht einmal alle Grundstücksfragen sind in dieser langen Zeit gelöst worden. Eine zweite Unterbrechung des Uferweges gibt es am Lok-Sportplatz an der Berliner Straße und stadteinwärts bis zur Höhe Heilig-Geist-Straße. Hier soll sich in den nächsten fünf Jahren etwas tun.
Günter Schenke
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