Landeshauptstadt: Brückenbau bremst Züge
Engpass auf der Strecke über die Havelbucht
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Bis März werden Pendler zwischen Potsdam und Berlin wohl Geduld mit der Bahn haben müssen: Solange gibt es Instandhaltungsarbeiten an der Eisenbahnbrücke über die Neustädter Havelbucht. Die Regionalzüge können hier solange nur ein Gleis benutzen. Die Arbeiten seien nach einer Routinekontrolle notwendig geworden. Nach Angaben von DB Netz handele es sich um eine „dringlich gewordene Erneuerung von tragenden Elementen“. Da die Strecke unmittelbar nach der Brücke wieder zweigleisig werde, entstünden lediglich Verspätungen von ein bis zwei Minuten, so ein Bahnsprecher. Er wies die Darstellung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) zurück, die Arbeiten seien der Hauptgrund für Verspätungen im Regionalverkehr. Der VBB hatte am Donnerstag in einer ersten Bilanz seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember mitgeteilt, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Linien nach Potsdam ließen zu wünschen übrig. Auch am Donnerstag war der Regionalexpress 1 teilweise mehr als 20 Minuten verspätet. Ursache war nach Bahnangaben ein auf die Oberleitung gestürzter Ast in Frankfurt/Oder.
Weiterhin haben die neu eingesetzten Elektrotriebwagen „Talent 2“ zu lange Aufenthaltszeiten an den Bahnhöfen, so der VBB. Die Zeit für das Ein- und Aussteigen bis zum Schließen aller Türen und der Abfahrt des Zuges dauere zu lange. Die Triebwagen fahren auf den Linien RE 7, RB 21, RB 22 und RB 23. Die Bahn setze darauf, dass sich die Fahrgäste an die neuen sensiblen Türschließmechanismen gewöhnen, hieß es. Diese schließen nicht, wenn sich jemand zu nah an der Tür aufhält.
Zuletzt hatte die Bahn Anfang Januar mit Korrekturen beim Fahrplan auf die Unpünktlichkeit reagiert. Allerdings gab es Kritik an der verspäteten Information der Fahrgäste. Die neuen Abfahrtszeiten waren erst eine Woche nach der Änderung in den Fahrplänen ersichtlich. Außerdem war der Halt von RB 21 und RB 22 in Griebnitzsee in den Morgenstunden in Richtung Berlin gestrichen worden. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte daraufhin vom Land gefordert, sich für eine Rücknahme dieser Änderung einzusetzen. mar
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