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Landeshauptstadt: Bunte Balkons auch im Winter

Der wöchentliche PNN-Gartentipp

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Der wöchentliche PNN-Gartentipp Von Erhart Hohenstein Ließen Anfang November die Geranien die Köpfe hängen, wurden sie abgeräumt und die Balkonkästen mit Tannenzweigen besteckt. Diese Zeiten sind vorbei: Heute wetteifern die Mieter darum, ihre Balkons bis zum Dauerfrost und möglichst den ganzen Winter über bunt zu halten. Dafür gibt es viele neue Möglichkeiten. Erika und andere Heidepflanzen waren auch vor Jahrzehnten schon zu haben, aber wer kannte damals beispielsweise den prachtvollen Zierkohl, dessen vielfältige Farben mit dem ersten Frost erst richtig aufleuchten und die auch nicht unansehnlich wirken, wenn sie dann doch die Blätter hängen lassen. Den Winter über grün bleibt die Scheinbeere mit ihren roten Früchten. Den Enzian sollte man nicht vergessen, der mit seinen blauen Blüten Minusgraden trotzt. Greispflanze und Stacheldrahtkraut bringen etwa Silbergrau mit hinein. Der Gestaltung nachhelfen kann man mit Lampionblumen und Girlanden aus Hagebutten, die wir als Kinder für die Wein- und Marmeladenbereitung sammeln mussten. Auf den Terrassen von Erdgeschosswohnungen kann ebenfalls eine Menge unternommen werden, damit sie nicht winterlich kahl aussehen. So dürfen neben dem Roseneibisch (Hibiskus) immergrüne Kübelpflanzen wie Skimmie oder Lorbeer durchaus stehen bleiben, wenn sie einen nicht zu sonnigen, wind- und regengeschützten Platz haben. Heftigen Minusgraden sollte man sie allerdings nicht aussetzen. Dankbar sind sie wie alle anderen, wenn sie nicht direkt auf dem Steinfußboden, sondern auf kleinen „Füßen“ stehen, die es im Pflanzenmarkt gibt. Notfalls tun es auch ein paar Holzklötzchen. Das Luftpolster schützt vor der von unten aufsteigenden Kälte. Topfpflanzen können auch umwickelt und so gegen Kälte isoliert werden Dazu dient eine Noppenfolie, die allerdings alles andere als dekorativ aussieht. Deshalb kann man um den Kübel zusätzlich eine Bast- Schilf- oder Kokosmatte schnüren, die es ebenfalls in verschiedenen Farben gibt. Für Ungeübte wächst sich das exakte Einwickeln allerdings leicht zum Geduldsspiel aus. Die Töpfe sollten aus dem doppelt gebrannten Terrakotta bestehen, denn einfache Tonkübel bekommen durch die Eisbildung in den Poren leicht Risse. Doch selbst für diesen Fall halten Fachgeschäfte Hilfe bereit: ein Imprägniermittel, dass die Poren schließen soll. Wer in seinem Garten einen Vogelnistkasten angebracht hat, sollte ihn vor dem Wintereinbruch reinigen. Es reicht, ihn gründlich auszufegen und bei starkem Parasitenbefall mit klarem Wasser und etwas Sodalauge auszuspülen. Wer ihn danach wieder auspolstert, darf auf nützliche Nachmieter wie Hasel- oder Waldmaus hoffen.

Erhart Hohenstein

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