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Landeshauptstadt: Bunte Kälbchen statt lila Kühe

Nach langem harten Winter laden Potsdams Bauern zur Landpartie

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Fahrland - Der Winter war zwar hart und jetzt sorgt Dauerregen für Feuchteschäden im Futtermais und verhindert, dass die Landwirte Heu einfahren können. Doch damit müssten diese eben leben, meint Hartmut Schüler vom Florahof. „Eigentlich war es ein normaler Winter, aber wir waren verwöhnt durch die milden Winter der letzten Jahre“, so Schüler gestern vor Journalisten in Fahrland.

Der schlimmste Feind der Potsdamer Bauern sei ohnehin nicht das schlechte Wetter, sondern die Unwissenheit mancher Städter, glaubt Schüler. Es gebe bereits Kinder, die denken, Kühe sind lila. Und Mütter, die nicht wissen, was sie mit frischem Rhabarber anfangen sollen. Antworten auf diese Fragen soll auch die 13. Landpartie geben, die am kommenden Sonnabend beginnt. Um 13 Uhr eröffnet die Beigeordnete für Umwelt und Landwirtschaft, Elona Müller, die Partie auf dem Hof der Familie Ruden in der Gellertstraße 3. Dort können Kids auf dem Trecker oder Haflinger sitzen und sich davon überzeugen, dass die Kühe und ihre Kälbchen kunterbunt gefleckt sind. Die Rudens feiern dieses Jahr das 60. Jubiläum ihres Betriebes. Darum gibt''s auch frischen Kuchen aus dem neuen Lehmofen.

Gefeiert wird am Wochenende auch im Bornimer Erntegarten mit Live-Musik, Hopsburg, Trödelmarkt und den ersten selbst geernteten Süßkirschen und Erdbeeren. Denn Landwirt Gerhard Neumann lädt zum Erdbeerfest an der B 273. Am Sonnabend ab 14 Uhr gibt es zudem Kutschfahrten und Betriebsführungen – auch zu den Wollsäuen mit Frischlingen. Am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr begeht der Florahof in der Flora-Straße 12 in Bornim „15 Jahre Biologische Landwirtschaft und Gartenbau in Potsdam“ mit Kremserfahrten, Kinderreiten und Biowein- und -saftverkostungen. Obstbauer Manfred Kleinert bietet am Wochenende für alle ab sechs Jahre einen Quad-Parcours an und für die Jüngeren einen Streichelzoo im Erlebnishof Satzkorn in der Dorfstraße 10. Zudem beginnt auch im dazu gehörenden Obstgut Marquardt am Sonnabend die Kirschernte. Das Obst habe den Rückstand durch die lange Winterkälte aufgeholt und sei pünktlich reif, so Kleinert. Auch Schüler will die mehr als 5000 Euro Winterschaden wieder ausgleichen. Weil viele Gurken und Kürbisse zerstört wurden, setzt er nun auf Zwiebeln und Kohl: „Die stehen dieses Jahr gut“. Über 15 000 Euro fehlen 2006 auch Ernst Ruden, vor allem weil rund 55 Prozent seiner Stiefmütterchen dem langen Frost zum Opfer fielen. just

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