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Landeshauptstadt: Bunter Himmel über Volkspark

Trotz fehlendem Wind: 14 000 Besucher kamen zum vierten Drachenfest

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Trotz fehlendem Wind: 14 000 Besucher kamen zum vierten Drachenfest Bornstedter Feld - Der Himmel über Bornstedt scheint weiter und schöner zu sein als anderswo. Das wissen vor allem die Großstädter und kamen am Wochenende in Scharen zum 4. Drachenfest in den Potsdamer Volkspark. Die bizarren Wolken am strahlend blauen Horizont verloren allerdings den Schönheitswettbewerb mit den Drachen am Himmel. Denn diese zeigten nicht nur die Leichtigkeit des Seins, sondern vor allem Farbe. Und Formenvielfalt. Große Tiere als stablose Drachen wurden von Kindern bejubelt, vietnamesische Musikdrachen, chinesische Tausendfüssler und balinesische Bootdrachen brachten auch die Erwachsenen zum Staunen. Nur der Wind fehlte. Und darum tanzten insgesamt weniger Drachen am Himmel als im vergangenen Jahr. Aber damit müsse man rechnen, sagte Olaf Jöllenbeck vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld. Insgesamt zählten die Veranstalter an diesem Wochenende trotz allem etwa 14 000 Besucher. Rekord, denn auch das Rahmenprogramm stimmte: Es war ein Volksfest für die ganze Familie. Als gelungen schätzten sowohl Gäste als auch Veranstalter die Einbindung des Potsdamer Jazzfestivals in dieses Fest ein. Fünf Bands sorgten an den drei Tagen für eine stimmungsvolle und einmalige Mischung aus Drachen-Performance und Live-Jazz unter freiem Himmel. Sympathisch und unaufdringlich wie ihre Musik wiesen die Musiker zum Beispiel am Sonntag Vormittag auf die verschiedenen Vorführungen am Himmel hin, erklärten, was einen Vierleiner von einem Einleiner unterscheidet und vergaßen nicht, die nächsten Höhepunkte anzukündigen. Insgesamt demonstrierten Drachenkünstler aus sieben Nationen ihr Können am Fluggerät. Detlef Köhler aus Mohnheim beispielsweise beherrschte perfekt das aus Südostasien stammende Kampfdrachenfliegen. Diese sehen klein und ungefährlich aus. Über einem Kreuz aus zwei dünnen Bambusstäben spannt Papier. Aber die Drachenschnüre haben es in sich. An ihnen klebt feiner Glasstaub. Die Idee dabei: In der Luft soll mit der scharfen Schnur die des Gegners durchtrennt worden. Der sportliche Stellenwert dieses Spieles, so Köhler, gleiche dem des Fußballsports in unseren Breiten. Doch nicht nur Profis ließen am Wochenende Drachen steigen, jeder hatte die Gelegenheit, sich auszuprobieren. Die Fachleute, die bei dieser Windflaute nicht gerade ausgelastet waren, gaben gern ihr Wissen preis. Cecylia Szalski vom polnischen Team Zepkurek erklärte geduldig den Vorteil eines Drachens, der nur einen Punkt für die Leinen hat: „Wenn du den Kampf mit den Schnüren gewonnen hast und die Balance halten kannst, hast du es geschafft.“ Michael Fineske, der zu den zahlreich angereisten Berliner Hobby-Drachen- „Bastlern“ gehört, war zum zweiten Mal im Bornstedter Feld aktiv. Sein Flugobjekt von drei Metern Spannweite hat er in 20 Stunden fertig gebaut. Es ist eine Eule. Die 14 kleinen Eulenkinder hat er gestern nicht ausgepackt. Mindestens zwei BFT, so die Bezeichnung der Windstärke, bringen Drachen zum Fliegen. Gestern waren es Null. „Macht nichts“, meint er, „die Sonne scheint, die Musik ist gut.“ Und er schaut entspannt zum Himmel über dem Volkspark. be/jut

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