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Landeshauptstadt: „Buntspecht“ soll bleiben

Streitfall Buntspecht, 17.12.

Stand:

Streitfall Buntspecht, 17.12. 2008

Unsere vierjährige Tochter kam bei Pinocchio das erste Mal mit dem Theaterspiel in Berührung. Es war für uns bemerkenswert, mit wie viel Begeisterung, Durchhaltevermögen und Spaß sie den Probenmarathon und die Auftritte absolvierte. Die Großeltern waren fasziniert von der qualitativ hochwertigen Aufführung im Schillertheater. Das Stück „Pinocchio“ trägt sich sogar selbst. Das soll auf einmal alles nichts mehr zählen? Weil (kindgerechte) Märchenaufführungen nicht gesellschaftskritisch genug sind? Weil bei den Aufführungen Playback lief, obwohl der Gesang der Kinder dieses bei weitem überstrahlte? Uns fehlen die Worte. Die professionelle Arbeit der Buntspechte wird durch das unprofessionell erscheinende Agieren des Treffpunkt-Leiters konterkariert. Kurzfristig hatte er sich einem Gespräch mit Elternvertretern verweigert und stattdessen einen inhaltsleeren Brief versenden lassen. Mit Kindern und Eltern, nicht gegen sie – so muss die Devise lauten!

Florian u. Kathrin Massinger, Potsdam

Mit Spielfreude alle Generationen erfreuen Das Kindermusiktheater ist in seiner Zusammensetzung und Darstellungskraft einzigartig. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft arbeiten in einer Theatergruppe zusammen, entwickeln die Stücke und bringen diese mit Spielbegeisterung auf die Bühne. Frau Burghardt leistet wertvolle Arbeit mit großem Engagement. Es ist eine Gemeinschaft entstanden, die Kinder und Jugendliche nicht verlieren wollen. Viele von ihnen spielten ihre ersten Rollen als Kindergartenkinder. Es ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, das Einstehen für einander, das dieses Theater zu einer besonderen Institution macht. Verständlicherweise leisten die Betroffenen wegen der geplanten Veränderungen im Treffpunkt Freizeit Widerstand. Dieses Ensemble würde dadurch ohne Not auseinander gerissen. Gegen positive Veränderungen ist nichts einzuwenden, aber ein gut funktionierendes, beliebtes Theater aufzulösen ist nicht nachvollziehbar. Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen und Gäste aus allen Generationen schätzen die Aufführungen. Mit den Märchen wie Goldinchen, Aschenputtel oder Pinocchio können sich die Kinder identifizieren. Die Rollen der Märchenfiguren werden von den jungen Akteuren vielfältig interpretiert. Die Geschichten enthalten Botschaften, die auch den Erwachsenen zu Herzen gehen.

Caroline Laudan, Potsdam

Warum soll das Konzept geändert werden?

Wie aus der Erklärung der Eltern hervorgeht, war das Kindertheater schon einmal von der Schließung bedroht. Zum Glück konnte dieser von den Stadtverordneten gefasste Beschluss abgewendet werden. Bei der Übernahme der Trägerschaft des Treffpunkts durch die Malteser wurden die „Buntspechte“ mit übernommen. Die Historie war und ist bei den Maltesern also bekannt. Das Theater ist erfolgreich (Vorstellungen sind ausverkauft) und beliebt. In diesem Jahr wurden schwarze Zahlen geschrieben und Sponsoren wollen sich weiterhin engagieren. Warum also soll das Konzept geändert werden? Wer möchte das? Weder die Kinder, Eltern oder Sponsoren. Der einzige „Reformer“ ist Herr Martin.

Peter Thiermann, Potsdam

Können kleine Kinder noch mitspielen?

Man hätte erwarten können, dass die erfolgreiche Arbeit der Buntspechte und von Frau Burghardt fortgesetzt wird. Über den Erfolg von Pinocchio wurde in den PNN berichtet. Überraschend kündigte der Malteser-Leiter,Herr Martin, an, dass Frau Burghardt in den Urlaub geht und im nächsten Jahr die im KZ Theresienburg geschriebene Kinderoper Brundibar gespielt werden soll. Unverständnis bei Eltern und Kindern war die Folge; viele der größeren Kinder haben geweint. Aufgrund der Thematik des geplanten Stücks können kleinere Kinder wohl nicht mitspielen. Gemeinsam mit anderen Betroffenen frage ich mich nach den Hintergründen dieser einsamen Entscheidung und hoffe, dass doch noch eine Lösung im Sinne der mitspielenden Kinder gefunden werden kann.

Volker Rosenbaum, Potsdam

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