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Landeshauptstadt: Bürger gegen Kicker und Tüftler auf Drewitz-Brache

Goetzmann: Vorlage zum Bau von Fußball-Halle und Baumarkt im November bei Stadtverordneten

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Am Stern - Auf der Brache neben dem Stern-Center, auf der noch das Verwaltungsgebäude des Backwarenkombinates steht, soll endlich etwas entwickelt werden. Aber kein Lärm bringender Super- Baumarkt, selbst wenn der durch eine Soccer-Halle mit kleinen Kunstrasen-Fußballplätze angereichert wird. Darüber herrschte weitgehend Einigkeit bei der Tagung der Bürgerinitiative Am Stern, die sich am Mittwoch im Bürgerhaus mit der Zukunft des Geländes an der Straße zum Kirchsteigfeld beschäftigte.

Kompetenter Gesprächspartner war Stadtplanungschef Andreas Goetzmann, der in seinem Vortrag zum aktuellen Stand der Planungen gleich zugab: „Die Wellen schlagen hoch.“ Verständlich, denn lange wurde über ein Spaßbad an dieser Stelle gestritten und es gab ja auch einen viel diskutierten Masterplan. Darin ist der große Wunsch formuliert, die Neubau-Stadtteile Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld sowie das einstige Dorf Drewitz besser miteinander zu verknüpfen. Durch eine Zeile mit kleinteiligem Handel, durch eine daneben verlaufende Grünzone, durch eine Brückenverbindung mit Drewitz. Auf der jetzigen Brache gibt es dafür genügend Platz. „Wir haben doch lange an diesem Masterplan gearbeitet“, so erinnerte BI-Sprecherin Helga Heft an dieses Dokument, das bei der öffentlichen Vorstellung im April viel Zustimmung fand. Dort war zugleich zu hören gewesen, dass sich das benachbarte ehemalige Molkerei-Gelände zu einem Standort mit kleinteiligem Gewerbe entwickeln wird. Ein guter Beitrag für das Zusammenwachsen der Stadtteile.

Die Brache ist aber inzwischen in das Eigentum der Hornbach-Kette übergegangen, eben mit dem Ziel, dort einen Großmarkt zu errichten. Aber der stößt auf vielfältigen Widerstand, auch beim Baustoffhandelsverband Ost e.V. der die Verdrängung kleinerer Händler im Umland befürchtet. „Wir haben doch hier schon ein gutes Sortiment“, meinte deren Vorsitzender Fred Kapella bei der gut besuchten BI-Sitzung. Die vielfältigen Argumente gegen den Großmarkt finden bei der Stadtverwaltung auch Gehör. „Wir sind in der Diskussion“, beschrieb Goetzmann den Stand der Arbeiten, die das Ziel haben, altes Planungsrecht durch verträgliche Varianten abzulösen.

Für die Stadtverordnetensitzung am 1. November wird eine entsprechende Vorlage erarbeitet, die bei der folgenden Sitzung im Bauausschuss beraten und möglichst bei der STVV-Tagung am 6. Dezember beschlossen werden soll. „Die Entscheidung darf nicht über die Köpfe hinweg gehen, wir sollten noch ein bisschen warten“, mahnte Carsten Hagenau vom Arbeitskreis „Stadtspuren“. Er hat Sorge, dass der Masterplan „ausgehebelt“ werden könnte. Damit fand er viel Zustimmung bei den BI-Mitstreitern, aber es kam natürlich auch die Bemerkung, dass die Brachfläche weiter an Wert verliert, wenn dort nicht bald was geschieht.

Stadtverordneter Harald Kümmel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, dachte deshalb laut über den Bau von Wohnungen auf diesem Gebiet nach: „Aber das ist wohl nicht zu machen.“ Goetzmann versprach, bei der nächsten BI-Sitzung erneut ausführlich zu informieren. Jo

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