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Landeshauptstadt: Bürger wollen Fußballplatz am Babelsberger Park

Noch eine Woche Frist für Vorschläge zum Bürgerhaushalt / Genereller Wunsch nach mehr Sportanlagen

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Zwischen Nutheschnellstraße und dem Park Babelsberg soll ein Fußballplatz für Freizeit- und Jugendsport angelegt werden – dies ist der Wunsch der meisten Potsdamer, die bisher im Internet am aktuellen Bürgerhaushalt-Verfahren der Stadtverwaltung teilgenommen haben. Immerhin rund 300 Stimmen hat der Vorschlag, der mit „dringendem Bedarf“ an Sportplätzen in Babelsberg begründet wird. Weit dahinter mit rund 100 Stimmen steht die allgemeinere Forderung nach der Erweiterung von Sportanlagen im Potsdamer Norden, es geht etwa um den Bolzplatz an der Kirschallee.

Seit 2006 gibt es den Potsdamer Bürgerhaushalt – dieses Jahr ist manches anders. Aus haushaltstechnischen Gründen verkürzt hat sich die Zeit, in der die Potsdamer ihre Vorschläge einbringen können, von zwölf auf sechs Wochen. Nur noch bis zum kommenden Sonntag können so Ideen für eine schönere Landeshauptstadt eingebracht werden. „Letztes Jahr hatten wir durch die längere Zeit natürlich mehr Teilnehmer“, erklärt Frank Daenzer, der das Bürgerbeteiligungsverfahren betreut. Doch hätten sich in diesem Jahr zumindest pro Tag mehr Leute gemeldet im Büro für den Bürgerhaushalt gemeldet, so Daenzer. Knapp 700 Ideen gab es vor einem Jahr, nun sind es 400.

Die Güte der Vorschläge reicht von illusorisch über unnütz bis innovativ. Ein „Baustopp für das Stadtschloss“ aus Kostengründen wird gefordert oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Radler. Realistischer klingt da die Idee, mitten auf dem Rudolf-Tschäpe-Platz vor der Erlöserkirche einen Begegnungsort zu schaffen und dafür einen Teil des dortigen Kreisverkehrs von Autos freizuhalten. Auch der Gewinner des Bürgerhaushalts im vergangenen Jahr, der Wunsch nach einem dauerhaften Weiterbetrieb des Archiv-Kulturzentrums, ist wieder mit dabei – bislang auf dem dritten Platz der Forderungen. Ausdrücklich gewünscht hat sich die Stadtverwaltung in diesem Jahr auch Sparvorschläge. Die meisten Stimmen hat bislang die Idee erhalten, dass bereits beschlossene „Freiland“-Jugendzentrum noch zu stoppen. Die 20 Vorschläge, die beim Bürgerhaushalt die meisten Stimmen erhalten, haben Gewicht. Die Stadtverordneten müssen sich mit den Vorschlägen beschäftigen, können sie beschließen oder müssen zumindest begründen, warum sie abgelehnt werden. Alternativ vergeben die Politiker Prüfaufträge, um die Bewertung der Forderungen der Verwaltung zu überlassen. Vom Bürgerhaushalt des vergangenen Jahres sind elf solcher Untersuchungen ausgegangen, die Umsetzungschancen sind jeweils eher gering. So sieht die Verwaltung die Sanierung des Rollspielfelds in der Heinrich-Mann-Allee als „wünschenswert“, aber nicht finanzierbar an. Für den Wiederaufbau des Kinos „Charlott“ in Potsdam-West habe die Verwaltung nicht einmal „Verhandlungsmöglichkeiten“ mit dem privaten Besitzer. Auch der von Bürgern angeregte Bau oder die Sanierung von drei Radwegen in der Teltower Vorstadt, in der Innenstadt und in Nedlitz wird von der Verwaltung abgelehnt. Der Grund: Die Strecken seien im Radverkehrskonzept der Landeshauptstadt nicht als prioritäre Routen festgelegt. H. Kramer

H. Kramer

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