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Landeshauptstadt: Bürgerbefragung in Kartzow

Streit um Denkmalbereichssatzung soll per Einwohnervotum beigelegt werden

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Fahrland - Mit einer offiziellen Bürgerbefragung nach dem Beispiel der Landtagsbefragung will der Ortsbeirat Fahrland alle volljährigen Kartzower über ihr Dorf entscheiden lassen. Dazu sollte ein Katalog an Fragen erarbeitet werden, unter anderem die kontrovers diskutierte Buslinienführung und die Denkmalbereichssatzung. „Wenn wir nicht bald ein verlässliches Votum unsere Bürger einholen, drehen wir uns noch jahrelang im Kreis“, stellte der stellvertretende Ortsbürgermeister Christoph Thiel auf der Sitzung des Ortsbeirats am Mittwochabend fest. Immerhin laufe die Diskussion über die Denkmalbereichssatzung seit mehr als zwei Jahren ohne Ergebnis, so Thiel.

Gerade erst hatten 37 Kartzower schriftlichen Widerspruch gegen eine Denkmalbereichssatzung für das Dorf eingelegt. Das konnte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz überhaupt nicht verstehen. Denn überall habe sich solch eine Satzung nur positiv auf die Entwicklung ausgewirkt, stellte sie auf der Sitzung fest. Sie vermute eher Desinformation der Antragsteller, denn „Sie dürfen die Satzung nicht mit dem Denkmalschutz in einen Topf werfen“, so von Kuick-Frenz. Wer in einem Haus mit mit Denkmalschutz wohne, habe das auch ohne eine Satzung zu beachten. Momentan werde ein Dorfentwicklungsplan für Kartzow erarbeitet, den solle man vor der Entscheidung über die Satzung erst noch abwarten, riet die Baubeigeordnete.

Als Auftakt des Abends hatte bereits die geplante Verlegung der Busroute in Kartzow viel Aufregung verursacht. Der Grund: Im Dezember hatte der Ortsbeirat die Dorfstraße besichtigt und deren Zustand als desolat eingestuft. Doch für den Ausbau sei momentan keine Chance in Sicht. Daher wollte Frank Klauss (CDU) die Verlegung der Buslinie aus der Dorfstraße an den Südrand mit einer Haltestelle Im Winkel beantragen. Doch darauf reagierten viele Kartzower Bürger heftig. „Es sind nicht die Busse, die unsere Straße kaputt gemacht haben“, stellte Dietrich Heese fest. Das sei vielmehr die Folge einer unsachgemäßen Schließung der Straßendecke nach der Verlegung von Leitungen. Die neue Haltestelle läge zudem so ungünstig, dass dem Spargelhof die Einfahrt erschwert werde, so Heese.

„Mit der Verlegung der Buslinie verlagern wir doch nur das Problem, ohne es zu lösen“, sagte Ina Sonntag. Eigentlich wolle sie ohne Zank und Streit durch die Entwicklung des Schlosses „gemeinsam mit den Kartzowern etwas Schönes schaffen“, so die neue Schlossherrin. Der Ortsbeirat beauftragte die Verwaltung mit der Abschätzung der Kostenvarianten für die Sanierung der Dorfstraße. win

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