Landeshauptstadt: Bürgerbefragung zu Drewitz-Center
Bürgerinitiative verweist auf Jakobs’ Versprechen / Stadtparlament berät heute
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Kirchsteigfeld - Das für die Brache im Kirchsteigfeld geplante Drewitz-Center bleibt höchst umstritten. Die Bürgerinitiative Kirchsteigfeld fordert Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jetzt auf, eine repräsentative Bürgerbefragung zum „Drewitz-Park“ und zur möglichen Fortschreibung des Bebauungsplans Nummer 18 Kirchsteigfeld durchführen zu lassen. Außerdem sollen die Centerpläne bei einer Stadtteilkonferenz Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld mit den Bürgern beraten werden.
Jakobs hatte zu Beginn seiner zweiten achtjährigen Amtszeit am vergangenen Freitag angekündigt, es werde künftig regelmäßige sowie spezielle Bürgerbefragungen zu bestimmten Themen geben. Auch die Einberufung von Stadtteilkonferenzen hatte er versprochen. Die Bürgerinitiative will Jakobs daran messen. „Wir hoffen, dass den Worten endlich auch Taten folgen“, heißt es in einem von Ilka Haudek, Katrin Pamp und Wilfried Naumann unterzeichneten Brief. Darin kündigt die Bürgerinitiative „erbitterten Widerstand“ für den Fall an, dass das Waldstück zwischen Wohngebiet und Autobahn den Entwicklungsplänen zum Opfer fällt. Die Bürger appellieren an die Stadtverordneten, die „maximal mögliche Erhaltung des Waldes“ zu beschließen.
Auf der Tagesordnung der heute tagenden Stadtverordneten steht eine Beschlussvorlage der FDP. Danach ist die bisherige Planung für das Drewitz-Center des Projektentwicklers Henrik Aldinger vom Tisch; stattdessen soll die Bauverwaltung den Bebauungsplan 18 fortschreiben und dabei das Einzelhandelskonzept einhalten. Die ursprünglichen Pläne hätten, so die Verwaltung, das Einzelhandelskonzept zu Fall gebracht. Dagegen protestierten auch Baustoffhändler und Einzelhandel. Aldinger hatte am Montag bekräftigt, dass er an seinen Plänen festhält. Er wolle das Center 2013 eröffnen. Dazu habe er der Stadt angeboten, gemeinsam sein Konzept zu überarbeiten, damit es umgesetzt werden könne (PNN berichteten). Unterdessen hegen Kirchsteigfelder Befürchtungen, wonach die Bebauungsplan-Fortschreibung so schnell gehen könne, dass sie kaum mehr beteiligt würden. Dabei wird auf die Prioritätenliste für Bebauungspläne verwiesen. Dort sei seit 15. November vorgesehen, den Plan 18 und den für das angrenzende Gewerbegebiet Trebbiner Straße in die Priorität 2 für die „kurz- und mittelfristige Wiederaufnahme“ einzustufen. Gleichzeitig wird der Plan 18 als erster „Nachrücker“ in die höchste Priorität vorgeschlagen, sollte die Bauverwaltung mehr Personal bekommen. Die Prioritäten-Listen werden dem Stadtparlament heute vorgelegt. SCH
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