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Landeshauptstadt: Bürgerinitiative gegen Seefestspiele Stadt will Bebauungsplan für Seebühne aufstellen

Hermannswerder – Der Protest gegen die geplanten Seefestspiele auf Hermannswerder wird lauter: Bewohner der Halbinsel haben sich jetzt zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, wie Initiator Ulrich Lampe den PNN gestern bestätigte. Gleichzeitig machte die Stadtspitze gestern den Weg für eine Diskussion des Vorhabens im Stadtparlament frei: Die Beigeordneten einigten sich auf eine Beschlussvorlage für einen Bebauungsplan „Seebühne Hermannswerder“, der den Stadtverordneten in der Sitzung am 2.

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Hermannswerder – Der Protest gegen die geplanten Seefestspiele auf Hermannswerder wird lauter: Bewohner der Halbinsel haben sich jetzt zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, wie Initiator Ulrich Lampe den PNN gestern bestätigte. Gleichzeitig machte die Stadtspitze gestern den Weg für eine Diskussion des Vorhabens im Stadtparlament frei: Die Beigeordneten einigten sich auf eine Beschlussvorlage für einen Bebauungsplan „Seebühne Hermannswerder“, der den Stadtverordneten in der Sitzung am 2. März vorgelegt werden soll, wie Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN auf Anfrage sagte.

Die Anwohner wollen zur Verhinderung des Vorhabens „alle rechtlichen Möglichkeiten ausnutzen“, im Zweifel auch klagen, betonte Ulrich Lampe. Auch Demonstrationen seien denkbar. Konkrete Schritte sollen auf dem nächsten Treffen besprochen werden. Man wolle „nicht den gleichen Fehler wie in Stuttgart machen und erst aufwachen, wenn es zu spät ist“, erklärte Lampe in Anspielung auf die andauernden Proteste gegen das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“: „Wir sind schon aufgewacht, wir werden die Pläne nicht kampflos hinnehmen.“

Bereits im Januar haben die Betroffenen um Lampe in einen Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ihrem Ärger über die geplanten Seefestspiele Luft gemacht – bislang aber keine Antwort erhalten, so Lampe. Man befürchte Probleme mit dem Lärmschutz, dem Naturschutz, dem Verkehrsaufkommen und mit Müll, heißt es in dem Schreiben, das den PNN vorliegt. Die „schwerwiegendste Beeinträchtigung“ für die Anwohner sei „der von einem solchen Großereignis ausgehende gesundheitsgefährdende Lärm“. Die Anwohner wehren sich zudem gegen die „langfristige Zerstörung eines idyllischen Fleckchens Natur ... für ein Spektakel von gerade mal 3 Wochen“.

Unterzeichnet wurde der Brief laut Lampe von 41 Betroffenen, darunter neben Anwohnern auch der frühere Direktor der Hoffbauerstiftung, Pfarrer Reinhart Lange, sowie Lehrer des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder. Die Unterzeichner weisen außerdem auf die Interessen der Bewohner des Altenpflegeheims, des Behindertenwohnheims und des Diakonissen-Feierabendhauses hin: Diese könnten sich „teilweise nicht selbst zu Wort melden“.

Wie berichtet, planen die Veranstalter um Konzertmanager Peter Schwenkow im August ein dreiwöchiges Freiluft-Opern-Festival mit bis zu 4700 Zuschauern pro Vorführung. Auch wenn es bislang noch keine Genehmigung für die Pläne gibt, hat der Kartenverkauf bereits begonnen. Kritik an den Plänen kam bereits vom Naturschutzbund, der im Falle der Genehmigung mit einer Klage droht, vom Umweltverband BUND, der seine Unterstützung für eine Klage zusagte, und von Schülern des Evangelischen Gymnasiums. Die Hoffbauer-Stiftung als Eigentümerin des Veranstaltungs-Grundstücks begrüßt und unterstützt das Vorhaben. Auch die Stadtverordneten haben in der vergangenen Woche einen Antrag der Bündnisgrünen zur Suche nach Alternativstandorten für die Seeoper mit großer Mehrheit abgelehnt. jaha

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