Landeshauptstadt: Bürgerinitiative kritisiert Exner
Gegner der Abriss- und Bebauungspläne am Brauhausberg gehen in die Offensive und fordern Baderhalt
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Die Potsdamer Bürgerinitiative Pro Brauhausberg fordert erneut einen teilnehmeroffenen Ideenwettbewerb für die städtebauliche Entwicklung am Brauhausberg. Nachdem Burkhard Exner (SPD), Bürgermeister und Interims-Stadtwerke-Chef, Ende vergangener Woche offiziell einräumte, dass ein Badneubau für 18 Millionen Euro nicht zu haben sei, gehen die Befürworter der Brauhausberg-Schwimmhalle in die Offensive. „Dies sollte Anlass sein, den Beschluss der Stadtverordneten vom 27. Januar 2010 aufzuheben“, teilte Thomas Hintze von der Initiative mit. Auch Ortsverbandsmitglieder der Potsdamer Linken fordern den Erhalt des Schwimmbadstandortes am Brauhausberg.
Die Stadtverordneten haben sich bislang für einen Badneubau im Bornstedter Feld ausgesprochen, der ihrem Beschluss zufolge nicht mehr als 18 Millionen Euro kosten darf. Dass eine neue Schwimmhalle mit einem Becken von 25 mal 50 Metern, einem extra Becken mit Sprungturm, 400 Plätzen für Zuschauer, Sauna- und Wellnessbereich sowie Familienbadelementen deutlich teurer wird, mussten die Stadt sowie die Stadtwerke nach diversen Verhandlungsrunden mit Badplanern nun zur Kenntnis nehmen. Nach PNN-Informationen geht es um Summen von 25 Millionen Euro. Exner erklärte, es müssen die Gesamtkosten eines Neubaus über 30 Jahre betrachtet werden.
Mitglieder der Bürgerinitiative forderten Exner auf, „die Quellen seiner kühnen Einlassung zu benennen“. Sie bezweifeln die Aussagen Exners. Angesichts der „desolaten Haushaltslage der Stadt“ könne der Bürger erwarten, dass Politiker und Verwaltung auch „wirtschaftlich denken und handeln“. Hintze kritisierte zudem, dass die einst von der Stadt an die Stadtwerke zum Zwecke der Errichtung eines Freizeitbades übertragenen Grundstücke nicht wie im Grundbuch vermerkt an die Stadt zurückgegeben worden. Auch die Linke hatte dies immer wieder kritisiert. Nun soll das Gelände als Refinanzierung für einen Neubau im Bornstedter Feld verwendet werden. Wie hoch der Erlös ist, hängt vor allem an der zulässigen Bebauung und dem Thema Denkmalschutz ab (siehe Text oben).
„Die Geschichte des Schwimmbadneubaus als Geschichte steigender Kosten hat ein neues Kapitel hinzugewonnen“, erklärt Moritz Kirchner von den Linken. „Wir als Ortsverband Potsdamer Mitte fordern daher, dass der akzeptierte, gut erreichbare und einfach zur Stadt gehörende Schwimmbadstandort am Brauhausberg erhalten wird“, so Kirchner als Ortsverbandsvorsitzender. Allerdings spreche nach Vorlage eines Konzeptes „nichts dagegen, perspektivisch in einigen Jahren in Bornstedt einen neuen Standort zu errichten“. jab
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