Landeshauptstadt: Bürgerversammlung mit null Beteiligung
Für ein Sanierungsgebiet zwischen Mauer- und Schopenhauerstraße interessiert sich offenbar niemand
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Für ein Sanierungsgebiet zwischen Mauer- und Schopenhauerstraße interessiert sich offenbar niemand Von Günter Schenke Innenstadt. Die Aula des Einsteingymnasiums hatte die Stadtverwaltung Donnerstagabend geordert, um mit interessierten Bürgern und Bürgerinnen über die Festlegung eines neuen Sanierungsgebietes zu beraten. Aus dem großen Aula-Fenstern hätten die Bürger, wenn sie denn gekommen wären, einen Überblick über das Gebiet, um das es geht, gehabt. Es ist der Bereich, der zwischen Weinbergstraße, Mauerstraße, Hegelallee und Schopenhauerstraße liegt. Leider blieben die vielen Aula-Stühle leer und Christel Baumgart, für den Bereich Stadtsanierung verantwortlich, musste ihre Erläuterungen für sich behalten und auf Anregungen aus dem „Volk“ verzichten. Dass es in dem betreffenden Areal „Missstände“ gibt, ist schon beim Vorbeigehen oder-fahren offensichtlich. Doch es lockt keinen mehr, darüber mit den Verantwortlichen zu sprechen oder wenigstens zu schimpfen. Unter anderem mit dem Ziel, die Missstände zu beseitigen, will die Stadtverwaltung das Areal zum Sanierungsgebiet erklären. Den Auftrag dazu hat sie durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 1. Oktober vorigen Jahres. Eigentlich kommt das Ganze reichlich spät, auch die vor langen, langen Jahren auf den Weg gebrachten Bebauungspläne haben noch keine Rechtskraft. Doch gebaut wird auch so. In dem angepeilten Sanierungsgebiet liegen so bekannte Objekte wie das Werner-Alfred-Bad, das ehemalige Konzerthaus alias Haus der sowjetischen Offiziere und der ehemalige Intershop, in dem sich jetzt ein Fahrradgeschäft befindet. Dazu gehören auch die Lenin-Statue, das Areals mit den Sesseln, Sofas und Tische im Freien, der neu eröffnete Pavillon an der Ecke, wo einst das Wohnhaus von Baumeister Persius stand und das kleine Haus mit den Plastefenstern. Hier gab es das größte Pleiteobjekt Potsdams, aus dem jetzt gottseidank das Hegelforum wird, es gibt die Pferdeboulettenschmiede und anderes mehr. Die Eigentümer reichen von der TLG Immobilien über Erbengemeinschaften bis zu in Insolvenz geratenen Gesellschaften. Missstände – Vielleicht kann die Sanierungssatzung sie beseitigen helfen.
Günter Schenke
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