Landeshauptstadt: Bürohaus für den Schlaatz
Wohnungsgenossenschaft verlässt „Kuckuckshof“
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Wohnungsgenossenschaft verlässt „Kuckuckshof“ Schlaatz – Das Geschäftshaus „An der alten Zauche“, in dem bis vor kurzem noch eine Drogerie und ein Friseursalon ihre Kunden empfingen, ist zur Baustelle geworden. Aus ihm soll durch Anbau und Aufstocken der neue Verwaltungssitz der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft pbg werden: Zwei Büroetagen, dazu eine Wohnung für „individuelle Ansprüche“, wie es Vorstand Ingetraud Grünewald formuliert. Ende April nächsten Jahres soll das vom hiesigen Architekturbüro Ahting und Sellke entworfene Bauwerk komplett sein und wird dann rund 1,5 Millionen Euro gekostet haben. Bohrpfahlgründungen sind nötig, neue Versorgungsleitungen müssen in die Erde. Vor allem ein Strang für die Fernwärme, denn das Ende der 1980er Jahre entstandene Altgebäude wurde noch mit Propangas beheizt. Von ihm bleiben nur einige Wandplatten übrig. Mit dem Neubau verwirklicht die aus der Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaft „Friedrich Engels“ hervorgegangene pbg ein Projekt, für das die Zeit beinahe überreif ist. Ihr jetziges Bürogebäude „Am Kuckucksruf“ am Rande der Waldstadt I wurde ja manchmal schon als Scheune tituliert. Es war 1987 als Lager und Produktionshalle für die betriebseigenen Handwerkerbrigaden entstanden, musste dann aber auch als Quartier für die Verwaltung dienen. Deren Aufgaben sind inzwischen aber kräftig gewachsen: Die Genossenschaft bewirtschaftet über 2600 Wohnungen in allen Stadtteilen. Sie hat durch Neubauten wie in der Käthe-Kollwitz-Straße am Rande der Waldstadt und an der Kunersdorfer Straße von sich reden gemacht. Für den Neubau spricht noch eine andere Überlegung von Vorstand und Aufsichtsrat: Sie wollen näher bei ihren Mitgliedern, also besser erreichbar für Auskünfte sein. Mit dem neuen Standort neben der Straßenbahn-Haltestelle Magnus-Zeller-Platz seien dafür die Voraussetzungen gegeben, der „Kuckucksruf“, der eigentlich nur ein Waldweg ist, habe das nicht bieten können. Hier wäre Platz für einen Wohnpark, der die Einfamilienhäuser an der Eduard-Claudius-Straße mit den Wohnblocks der Waldstadt I verbindet. Für diese Vorstellung hat die Genossenschaft ideenreiche Partner gefunden: Die hiesige Fachhochschule. 38 Studenten, betreut von Prof. Karl-Heinz Winkens, schufen zwölf baukonstruktive Projekte, fünf davon sind bei einer Vertreterversammlung im Alten Rathaus vorgestellt worden und sorgten für reichlich Gesprächsstoff. So eine Skizze für ein Ensemble mit zwölf Häusern, Cafe, Gemeindehaus und Kommunikationszone, aber auch ein Vorschlag mit Viergeschosser, Höfen und Marktplatz. Was am Kuckucksruf gebaut wird, ist derzeit noch offen. „Im zweiten Halbjahr werden wir darüber entscheiden“, so Ingetraud Grünewald. Zu bedenken sei, dass auf dem Nachbargrundstück zur Heinrich-Mann-Allee eine neue Kaufhalle geplant ist, die ausreichend Parkplätze braucht. Georg Jopke
Georg Jopke
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