Landeshauptstadt: Büromenschen im Park
Kulturförderverein unterstützt Arbeiten praktisch
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Im Juni sollen am Maschinenhaus im Babelsberger Park die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Brauchwassernetzes für das Gartendenkmal beginnen. Zuvor müssen auf dem Gelände zwischen Ufer und Berghang alte Leitungen und Heizkanäle beseitigt werden. Dabei erhalten bleiben soll aber die historische Wegekante und ein halbrund aus gelben Ziegeln gemauerte Kanal, durch den das Wasser bereits 1865 zur den Hang aufsteigenden Leitung geführt wurde.
Für diese Arbeiten hat Parkchef Karl Eisbein jetzt unverhofft Hilfe erhalten. Knapp 30 Mitglieder des Vereins zur Kunst- und Kulturförderung in den Neuen Ländern (VKF) greifen seit gestern zu Spitzhacke und Spaten, um die Kanäle abzutragen. Außerdem stiegen sie auf den Babelsberg, wo sie rund um den wegen seiner Form Achterbecken genannten Hochbehälter Bauschutt und Erde von vorangegangenen Reparaturarbeiten abtragen. Auch da geht es um zentimetergenaue Handarbeit, um die von Lenné und Pückler geschaffene Bodenmodellierung wieder freizulegen.
Die Studenten, Schüler, Auszubildenden und „Büromenschen“ reizt die ungewohnte körperlich schwere Arbeit, versichert VKF-Vorstandsmitglied Dr. Alexander Freiherr Knigge. Der 1992 von einer Düsseldorfer Studentengruppe gegründete, inzwischen auf 650 Mitglieder angewachsene Verein hat neben Kunstaktionen schon mehr als 20 solcher mehrtätigen Einsätze bewältigt, um zur Erhaltung von Bau- und Gartendenkmalen im Osten Deutschlands beizutragen.
Wenn der Arbeitseinsatz morgen zu Ende geht, besteht weitgehend Baufreiheit, um am Maschinenhaus die Stützmauer zur Glienicker Lake zu erneuern. Dort schließen sie an die noch intakte fast anderthalb Jahrhunderte alte Leitung hinauf zum Achterbecken an, das das Lösch- und Brauchwassernetz des Parks speist. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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