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Landeshauptstadt: Büros, Restaurants und eine Eisdiele: Baubeginn noch im September 2013

Kondor Wessels baut mit der Humboldtstraße 1 nicht nur „das erste Haus am Platz“, sondern rekonstruiert auch die Leitfassade des einstigen Palasthotels Palazzo Pompei.

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Leo de Man liebt es, den Überblick zu haben. Sein Büro im Hochhaus am Halensee bietet einen erhabenen Blick über die Dächer Berlins. Auch bei seinen Bauprojekten mag der Kondor-Wessels-Geschäftsführer den Blick aus privilegierter Perspektive. Um sehen und zeigen zu können, wo in der Potsdamer Mitte seine Leitbauten entstehen, bedient er sich der Bilder in High-Definition-Qualität, die mit Hilfe einer Drohne aufgenommen werden, einem ferngesteuerten Fluggerät mit Kamera an Bord.

Auf seinem Rechner zeigt er die in etwa hundert Meter Höhe über dem Ufer der Alten Fahrt entstandenen Fotos. Sie offenbaren das Werk der Archäologen, die die noch existierenden Kellermauern des einstigen Palasthotels und des Palazzo Pompei freilegten. Noch ab diesem Jahr werden diese historischen Baufelder in Potsdams bester Lage durch Kondor Wessels wieder bebaut. Anstelle des Palasthotels entsteht das Humboldt-Quartier mit den Adressen Humboldtstraße 1 und 2 – ein Gemeinschaftsprojekt mit der Reggeborgh Investment & Management GmbH. Mit der Hausnummer 3 entsteht die Fassade des Palazzo Pompei originalgetreu wieder. Das 1754 entstandene Original – Abbild eines von Michele Sanmicheli (1484-1559) in Verona geschaffenen Vorbilds – wurde 1945 ebenso wie das Palasthotel durch Fliegerbomben zerstört.

Baubeginn für die Humboldstraße 1 und 2 wird im September 2013 sein, erklärt Leo de Man. „Nachgelagert“, aber auch noch 2013, sollen die Arbeiten am Palazzo Pompei beginnen. Die Bauanträge werden Ende Februar bzw. Ende März gestellt. De Man hofft, zusammen mit der Prinz von Preußen AG, die in der Humboldtstraße 4 die Fassade des Palazzo Chiericati wiedererrichtet, eine gemeinsame Tiefgarage bauen zu können. Es mache wenig Sinn, wenn jeder Bauherr an der Alten Fahrt für sein Projekt eine eigene Tiefgarage errichtet, mit jeweils einer eigenen, oberirdischen Ein- und Ausfahrt. Ein zentraler Zugang an der Humboldtstraße sei ansehnlicher. Die Investitionskosten für die Humboldtstraße 1 und 2 beziffert de Man mit 18 Millionen Euro. Der Palazzo Pompei inklusive eines langgestreckten Wohnhauses auf der Uferseite des Grundstückes Humboldtstraße 3 werde etwa acht Millionen Euro kosten.

Gemäß der Vorgaben entsteht ein Nutzungsverhältnis zwischen Wohnen und Gewerbe von 30 zu 70 Prozent. Die Humboldtstraße 1 – „das erste Haus am Platz“, wie es im Katalog heißt – wird bis auf das Erdgeschoss als Bürohaus genutzt. De Man verhandelt mit einem interessierten Hauptmieter, „in Potsdam sehr bekannt“, der sein Geld in der Sparte Energie verdient. Im Erdgeschoss des Eckgebäudes mit Hausfronten zum Stadtschloss und zur Alten Fahrt ist zwei größeren Restaurants und einem Coffee-Shop bzw. einer Eisdiele vorbehalten. „Da laufen gerade die Gespräche“, so de Man, „wir haben für alle Flächen Interessenten.“ Die Wohnungen in der Humboldtstraße 2 direkt gegenüber dem Landtagsschloss werden vermietet; die Wohnungen im Palazzo Pompei und im Gartenhaus dieses Grundstückes stehen zum Kauf. Der jeweilige Kaufpreis steht noch nicht fest. Der Preis ist de Man zufolge abhängig von den Kosten der Fassadenrekonstruktion: „Das schlägt hart durch auf die Wohnfläche“, sagt der Kondor-Wessels-Chef: „Wir glauben aber nicht an einen utopischen Preis.“ Eines stellt de Man klar: Kondor Wessels baut nicht des Images wegen an der Alten Fahrt, sondern aus wirtschaftlichem Interesse: „Die Lage gibt alles her!“ Insgesamt errichtet Kondor Wessels an der Humboldtstraße etwa 30 Wohnungen.

Architektonisch, aber auch ingenieurtechnisch, sind noch einige Fragen zu lösen, bekennt de Man. Die Rekonstruktion der Fassade des Palazzo Pompei, 1754 durch Christian Ludwig Hildebrandt nach italienischem Vorbild entworfen, sei eine Herausforderung – schon wegen der heutigen Vorgaben in Sachen Wärmedämmung. Da vertraut de Man auf die Mitarbeiter des Potsdamer Architekturbüros Bernd Redlich: „Die sind wirklich gut.“ Hinsichtlich der Fassade der Humboldtstraße 1 – auf eine Rekonstruktion des als zu überdimensioniert geltenden Palasthotels verzichtet Potsdam – stehe Kondor Wessels in enger Abstimmung mit dem Gestaltungsrat. Fraglich sei noch, ob der Sockelbereich als sogenannter Kammputz ausgeführt wird, wie es Kondor Wessels bevorzugt, um dem Stadtschloss keine Konkurrenz zu machen. In der Diskussion ist auch ein Sockel aus Naturstein. „Der passt nicht so gut, aber wir würden uns auch nicht dagegen wehren“, sagt de Man.

Die Bauzeit für die Humboldtstraße 1 und 2 wird 16 bis 18 Monate dauern, die des Palazzo Pompei 14 bis 16 Monate. „Wir freuen uns, dass es losgeht“, sagt de Man. Größtes Problem sei die Baulogistik wegen der Beengtheit vor Ort. Ein Betonmischer in der Humboldtstraße und schon ist die Durchfahrt versperrt. Es komme auf eine sehr genaue Abstimmung der Alte-Fahrt-Bauherren an. „Wir sind alle Profis“, sagt de Man: „Das ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit.“

Seit 20 Jahren auf dem deutschen Markt

Kondor Wessels ist seit über 20 Jahren erfolgreich auf dem deutschen Immobilienmarkt als Bauunternehmen, Bauträger, Eigenkapitalpartner und Projektentwickler tätig. Zum Spektrum von Kondor Wessels gehören unter anderem die Erstellung von Wohnbauprojekten, die Revitalisierung von Industriearealen, die Sanierung von bestehenden Objekten sowie die Entwicklung von Büro- und Gewerbeprojekten. Bundesweit zählt Kondor Wessels rund 300 Mitarbeiter. In Berlin und Brandenburg hat das Unternehmen aktuell etwa 170 000 Quadratmeter Wohnfläche in der Entwicklung und im Bau, unter anderem in der Nansenstraße 3 in Potsdam. In Brandenburgs Landeshauptstadt errichtete Kondor Wessels u.a. bereits die Luisenhöfe am Luisenplatz und das Wohnhaus Lennèstraße 44.

Nächster Teil der Serie am 5. Februar.

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