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Landeshauptstadt: Bus 605 droht „Infarkt“

Eiche zweifelt am neuen Nahverkehrskonzept

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Eiche - Ein „Mobilitätsangebot aus einem Guss“ soll das neue Konzept „Mobil +“ für den öffentlichen Nahverkehr im Potsdamer Nordraum bringen. Dies kündigt der Verkehrsbetrieb (ViP) an, nachdem er sechs innerstädtische Buslinien von der Havelbus-Gesellschaft übernommen hat. Am Donnerstagabend äußerten im Bürgertreff Eiche sowohl Ortsbeiratsmitglieder wie auch Bewohner des Ortsteils daran erhebliche Zweifel.

Knackpunkt ist die Verbindung zwischen den Universitätsstandorten Neues Palais und Golm. Da die Linie 606 ab 1. April den um sieben Minuten kürzeren Weg durch die Maulbeerallee nimmt, bleibt den Studenten nur noch die 605. Die Spanne zwischen den Abfahrten verdoppelt sich von zehn auf 20 Minuten, das Platzangebot wird demnach halbiert. Dass die Studenten zwei Stationen weit zur neuen Abfahrtsstelle des 606ers laufen, kann ausgeschlossen werden. Damit droht den 605er Bussen hoffnungslose Überfüllung, wie sie mit dem immer weiteren Ausbau des Campus Golm schon jetzt öfter eintritt. Dies bringt vor allem den Fahrgästen aus Eiche Nachteile. Hinzu kommt, dass die bisher ebenfalls über diese Siedlung verkehrende Linie 967 wegfällt. ViP-Verkehrsmanager Steffen Ost konterte diese Bedenken mit dem Hinweis, dass der Schnellbus X 5 ab dem Fahrplanwechsel am 1. April dann zweimal statt bisher einmal stündlich fährt. Der wegen fehlender Abstimmung mit Vorlesungszeiten bisher kaum genutzte Bus sollte allgemein zugänglich gemacht werden und dazu auf allen Stationen halten, dann könnte er zu einer Verkehrsentlastung beitragen, wurde vorgeschlagen.

Der 605er fährt abends nur noch bis Bahnhof Charlottenhof, der X 5er endet generell am Neuen Palais, sodass keine Zugangsmöglichkeit zum Bahnhof Park Sanssouci besteht. Die Übergangszeiten von den Bussen zu den Zügen liegen einschließlich Hauptbahnhof bei äußerst knappen zwei bis vier Minuten. Ortsbeiratsmitglied Willi Koch kritisierte, für die Eicher werde die Verbindung mit der Innenstadt und mit Berlin verschlechtert.

Als positiv konnte der ViP-Vertreter nennen, dass der 605er nun am Wochenende dreimal statt zweimal stündlich verkehrt. Am Ende stand die Zusage des Verkehrsbetriebs, nach einer Startphase „Klemmstellen“ zu überprüfen und für Veränderungen auch das Gespräch mit dem Ortsbeirat zu suchen. E.Hohenstein

E.Hohenstein

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