zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: CDU-Kontrahenten mobilisieren Basis Potsdamer Christdemokraten entscheiden über CDU-Kreisvorsitz / Bretz stellt Mannschaft vor

Der nächste Kreisvorsitzende der CDU Potsdam wird auf einer Vollversammlung der Potsdamer Christdemokraten gewählt. Mitglieder, nicht Delegierte, bestimmen, ob Wieland Niekisch Potsdamer CDU-Chef bleibt – oder ob Herausforderer Steeven Bretz siegt.

Stand:

Der nächste Kreisvorsitzende der CDU Potsdam wird auf einer Vollversammlung der Potsdamer Christdemokraten gewählt. Mitglieder, nicht Delegierte, bestimmen, ob Wieland Niekisch Potsdamer CDU-Chef bleibt – oder ob Herausforderer Steeven Bretz siegt. Wie politische Beobachter vermuten, hat von beiden Kandidaten der die größte Chance auf eine Mehrheit der anwesenden Potsdamer Christdemokraten, der die meisten seiner Unterstützer unter den 420 Potsdamer CDU-Mitglieder zu mobilisieren vermag, am 5. Juni um 18 Uhr ins Logenhaus Kurfürstenstraße 52 zu kommen und seine Stimme abzugeben. „Es kommt auf die Mobilisierung an, seit es freie Wahlen gibt“, erklärte Wieland Niekisch, seit 1995 CDU-Chef in Potsdam, gestern auf PNN-Anfrage.

Mit einer Pressekonferenz suchte gestern Herausforderer Steeven Bretz die Öffentlichkeit. „Ein offener Wettbewerb“, so der 31-Jährige, „tut der CDU Potsdam äußerst gut“. Er schilderte die Potsdamer CDU als eine „Partei im Suchprozess“. Es gebe viele Potsdamer, die sagten, „endlich diskutiert ihr über eure Situation“. Bretz ist sich trotz seiner Kampfkandidatur sicher, dass „am 5. Juni ein großes Signal der Geschlossenheit in die Stadt ausstrahlen wird“. Der Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung stellte gestern seine „Mannschaft“ vor – „Personen, die den Neubeginn unterstützen“. Ansprechpartner der Wirtschaft im Kreisvorstand soll Peter Schultheiß sein. Schultheiß hatte Bretz in der jüngsten Klausurtagung der Partei zur Kandidatur aufgefordert; er ist Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung sowie des mit 160 Mitgliedern stärksten Ortsverbandes Innenstadt/Nord. Dass sich ein Investor wie der Möbelhersteller Porta mit seinem Wunsch nach einer Ansiedlung auf der Drewitzer Brache zuerst an die Linkspartei wende, „kann die CDU nicht zufriedenstellen“, so Bretz.

Für die Schulentwicklungsplanung stellte Bretz Manuela Schröder vor, die eine „attraktive und stabile Schullandschaft“ fordert. Schulschließungen dürften kein Thema sein. Der Stadtverordnete Michael Schröder unterstützt Bretz und wird für diesen der Mann für Haushalt und Finanzen. Schröder leitet den Rechnungsprüfungs-Ausschuss. Auch die Mitbegründerin der Frauen-Union, Heike Hofmann-Lauer, macht sich für Bretz stark: „Ich freue mich auf die Veränderung.“ Für die Themen Energieeffizienz und Umweltschutz im Bretz-Team steht Carmen Klockow. Eine bessere Verknüpfung von Schul- und Kita-Planung mahnt Edeltraud Eiserbeck an. Horst Röpke ist für Bretz, weil er die Senioren-Union künftig im Kreisvorstand sehen will. Bretz sagte dies gestern zu. Stephan Blank, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union, wünscht sich mit Bretz einen „jungen, dynamischen Vorsitzenden“.

Die Frage, ob er von Niekisch nicht nur den Kreisvorsitz haben will, sondern auch das Landtagsmandat, wollte Bretz nicht beantworten. Die Frage der Landtagskandidatur für die Wahl 2009 „stellt sich, wenn sie ansteht“. Bretz: „Meine Stärke ist es, nicht Berufspolitiker zu sein. Das stärkt die Unabhängigkeit“.

Amtsinhaber Niekisch sagte gestern, er wolle „kein Team gegen ein anderes stellen“. Sein neuer Vorstand werde „aus der Fülle vieler Begabungen und Leistungsträger“ gebildet. Seine Unterstützer seien aktive Parteimitglieder aus allen Stadtgebieten Potsdams und aus allen CDU-Gremien wie Mittelstand-Vereinigung, Senioren-Union, Frauen-Union und evangelischer Arbeitskreis. Auch mit den Mitgliedern der Stadtfraktion habe er immer gut zusammengearbeitet – „wie zum Beispiel mit Herrn Bretz“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })