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Marode außen wie innen. Doch nur außen wird mit Welterbe-Geld saniert.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: CDU und Linke: Streit mit russischer Gemeinde beenden Richstein: „Unsensibles Auftreten der Stadt“ Scharfenberg: Pfarrhaus unentgeltlich überlassen

Nauener Vorstadt - Die Versuche der Stadt Potsdam, von der russisch-orthodoxen Gemeinde hohe Mietforderungen nach der Außensanierung des Pfarrhauses Alexandrowka 14 einzutreiben, haben zu teils heftigen politischen Reaktionen geführt. Die Oberbürgermeister-Kandidatin der Potsdamer CDU, Barbara Richstein, fordert die Stadtverwaltung Potsdam auf, den Streit mit der russisch-orthodoxen Kirche zu beenden.

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Nauener Vorstadt - Die Versuche der Stadt Potsdam, von der russisch-orthodoxen Gemeinde hohe Mietforderungen nach der Außensanierung des Pfarrhauses Alexandrowka 14 einzutreiben, haben zu teils heftigen politischen Reaktionen geführt. Die Oberbürgermeister-Kandidatin der Potsdamer CDU, Barbara Richstein, fordert die Stadtverwaltung Potsdam auf, den Streit mit der russisch-orthodoxen Kirche zu beenden. Die Gemeinde sei seit dem 19. Jahrhundert ein Teil Potsdams. Die harte Haltung der Stadtverwaltung gegenüber den orthodoxen Christen ist unverständlich, so Richstein in einer gestrigen Mitteilung. „Dem Oberbürgermeister, der selbst in der Nachbarschaft der Alexander- Newski-Gedächtniskirche wohnt, sollte die bescheidene finanzielle Lage der Gemeinde bekannt sein. Umso unverständlicher ist es, dass die Stadt Mietforderungen für das seit jeher von den russisch-orthodoxen Christen genutzte Pfarrhaus in einer Höhe stellt, die die Gemeinde nicht leisten kann“, so die Landtagsabgeordnete Richstein.

Das unsensible Auftreten der Verwaltungsspitze gegenüber Potsdamer Bürgern sei nicht akzeptabel. Nachdem die Fassade des historischen Hauses mit Mitteln des Bundes saniert werden soll, eine kostendeckende Miete zu fordern, zeuge von bürokratischem Übermut. Mit seinem Verhandlungskurs habe sich der Büroleiter des Oberbürgermeisters verrannt. Der stadteigene Kommunale Immobilien Service (KIS) müsse zwischen einer sozialen und kulturellen Institution, wie es die russisch-orthodoxe Gemeinde ist, und einem kommerziellen Mieter unterscheiden können, so Richstein. Der Streit mit der Gemeinde sei „völlig überflüssig und schädlich“, so die CDU-Kandidatin in der Mitteilung. Hier würden Menschen getroffen, die sich mit bescheidenen finanziellen Mitteln um die Integration von russischen Einwanderern verdient gemacht hätten. Der Oberbürgermeister müsse diesen Konflikt umgehend beenden und auf die Gemeinde zugehen, so Richstein.

Der Oberbürgermeister-Kandidat der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg schlug gestern eine Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt und der Gemeinde vor. „Das Haus soll der Gemeinde befristet für zehn bis 15 Jahre unentgeltlich zur Nutzung überlassen werden“, so Scharfenberg. „Es kann doch nicht jeder Punkt im Streit enden“, so Scharfenberg, der bereits den Konflikt um den Standort des Gemeindehauses am Pfingstberg kritisierte: „Das Haus war immer Priesterhaus und soll es auch weiter bleiben.“ gb

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