zum Hauptinhalt

Sport: Chance auf 1000-Meter-Einer

Potsdams Kanute Torsten Eckbrett will sich das Ticket nach Peking erpaddeln

Stand:

„In diesem Jahr setze ich alles auf eine Karte: Entweder Topp oder Flopp“, sagt Torsten Eckbrett. Am kommenden Wochenende will der Kanute des KC Potsdam bei der zweiten nationalen Olympia- Qualifikation der deutschen Paddler in Duisburg einen großen Schritt zurück in die Nationalmannschaft und damit in Richtung Peking schaffen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht: Nach der ersten Einer-Regatta über 500 und 1000 Meter ebenfalls in Duisburg steht der Potsdamer in der nationalen Rangliste hinter seinem Klubkameraden Tim Wieskötter, Torsten Lubisch (Berlin) und Martin Holstein (Neubrandenburg) gemeinsam mit dem Kölner Max Hoff auf Platz vier.

2006 in Szeged gehörte Eckbrett erstmals zur deutschen Weltmeisterschaftsflotte; damals schied er im Einer-Kajak über 1000 Meter im Halbfinale aus. Im vergangenen Jahr musste er mit den U23-WM Vorlieb nehmen, bei denen er mit dem deutschen Vierer Silber über 500 Meter gewann; daraufhin verlor er seinen Platz in der Sportförderkompanie der Bundeswehr. „2007 war für mich sehr enttäuschend. Ich bin nie auf den grünen Zweig gekommen, was wohl zum größten Teil psychologische Ursachen hatte“, erinnert sich Eckbrett, der sich in diesem Jahr ganz auf das Paddeln konzentriert. „Ich habe mich viel zu sehr selbst unter Druck gesetzt und kam damit nicht klar. Dieses Jahr gehe ich deshalb viel ruhiger an. Entweder es klappt – oder eben nicht.“

Damit es klappt, muss der Quereinsteiger – der die Saison nicht als Mitglied der so genannten Kern-Mannschaft beginnt und dessen Stärken eher auf der langen Distanz zum Tragen kommen – am Samstag/Sonntag auf der Wedau ähnlich stark paddeln wie am 12. und 13. April. Über 1000 Meter war er damals Dritter hinter Wieskötter und Hoff geworden, über 500 Meter hatte er das B-Finale gewonnen. „Das war ein guter Anfang, den ich nun bestätigen will“, meint Eckbrett.

Sein Trainer Rolf-Dieter Amend, der Potsdams Kajakfahrer noch bis heute Mittag im Trainingslager Kienbaum auf Duisburg vorbereitet, hofft ebenfalls auf eine Wiederholung. „Wenn Torsten die 500 Meter ähnlich gut fährt und über 1000 Meter wieder unter die ersten drei kommt, hat er gute Chancen, weiter dabei zu sein.“ Soll heißen: Dann könnte Eckbrett zwei Wochen später bei den Europameisterschaften in Mailand im K1 über 1000 Meter antreten, in dem sich Deutschland noch das Olympia-Ticket erobern muss. „Es wäre für ihn aber auch ein Mannschaftsboot möglich“, meint Kajak-Bundestrainer Amend, der mit Tim Wieskötter, Ronald Rauhe und Lutz Altepost weitere heiße Olympia-Kandidaten ins Duisburger Rennen schicken wird. „Alle liegen im Plan“, signalisiert er. „Die letzten Vorbelastungszeiten waren ganz okay.“

Sehr gut im Rennen um die Olympia-Tickets sind auch Canadier-Spezialist Sebastian Brendel vom KC Potsdam als zweifacher Sieger der ersten Qualifikation sowie seine Klubkameradin Katrin Wagner-Augustin nach Platz eins und zwei Mitte April. Beide führen die Ranglisten an, bei den Frauen liegt hinter Nicole Reinhardt (Lampertheim) derzeit Fanny Fischer auf Rang drei, während die Neu-Potsdamerin Judith Hörmann vorerst Platz 13 einnimmt. „Judith ist leistungsmäßig wieder besser drauf als bei der ersten Qualifikation und hat immer noch eine Chance“, erklärt ihr Heim- und Bundestrainer Eckehardt Sahr, der seine Schützlinge gegenwärtig auf der heimischen Havel üben lässt. Morgen Nachmittag wird die gesamte Potsdamer Mannschaft nach Duisburg fahren. Nicht mehr dabei sein wird dann Caroline Kratochvil. „Sie hat nach der ersten Qualifikation Peking abgehakt und widmet sich jetzt erst einmal ganz ihrem Studium“, sagt Sahr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })