Landeshauptstadt: „Chance nutzen“
Jakobs wirbt bei PDS für schlossähnlichen Neubau
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Jakobs wirbt bei PDS für schlossähnlichen Neubau Innenstadt - Es war eine Diskussion um die Bedeutung des Wortes „behutsam“, als sich Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und PDS-Landtagsmitglied und -Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gestern zum verbalen Schlagabtausch über die Potsdamer Mitte und den Landtagsneubau auf der Bühne des Maifestes trafen. Denn immerhin will das lokale PDS-Schwergewicht mittlerweile auch ein Gebäude auf dem Alten Markt. „Doch ich habe das Gefühl, dass es nicht um eine sinnvolle Bebauung, sondern um die Wiederherstellung des Schlosses geht.“ Dabei habe man sich einst auf eine „behutsame Wiederannäherung des Stadtbildes“ geeinigt. Jakobs hingegen widersprach, es gehe um die Wiederherstellung des Stadtgrundrisses und um ein prägendes Gebäude in der Mitte. Die Stadt könne es sich nach einem Potsdam-Center, „und auch nach einer Wilhelm-Galerie“ kein weiteres städtebauliches Experiment mehr leisten. „Und da war die Landtagsentscheidung für den Neubau, angelehnt an den Schlossgrundriss eine bedeutsame für Potsdam“, ist sich Jakobs sicher. Scharfenberg unterbreitete anstelle eines Landtagsneubaus mit Schlossgrundriss den Vorschlag, dass Parlament dann doch wenigstens an das Havelufer zu setzen. „Das würde ohne Änderungen der Verkehrsführung vonstatten gehen und außerdem genügend Platz für einen Landtag bieten. „Wir haben doch andere Möglichkeiten, als ein Schloss aufzubauen, in das der Landtag hineingepresst wird“, so der Sozialist. Doch genau deshalb, so Jakobs, werde es auch keine Kopie des Stadtschlosses geben, weil der Landtag keinen Platz darin finden würde. „Es wird ein Architekturwettbewerb durchgeführt, damit sich in einem Neubau auf dem Alten Markt sowohl das historische Bild als auch die Funktionalität für eine Landtagsnutzung wiederfindet“, beschrieb das Stadtoberhaupt die Pläne. Man dürfe aber die jetzige „einmalige, historische Chance“ zum Wiederaufbau der Potsdamer Mitte nicht verstreichen lassen“, versuchte Jakobs die Dringlichkeit des geplanten Vorhabens zu verdeutlichen: „Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird eine Bebauung des Areals in weite Ferne rücken.“ KG
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