
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Chancen für Nachrücker
Trotz zahlreicher verletzter Spieler will der SV Babelsberg 03 am Samstag daheim gegen Hannover 96 II den neunten Sieg in Folge
Stand:
Das Lazarett des SV Babelsberg 03 hat sich gefüllt, doch Dietmar Demuth wird deshalb vor dem morgigen Heimspiel gegen Hannover 96 II nicht von schlaflosen Nächten gequält. „Wir haben schließlich unseren Kader vor dieser Saison auf 24 Spieler erhöht, um für solche Situationen gewappnet zu sein“, sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten, der seit dem vergangenen Wochenende die Tabelle der Staffel Nord anführt. „Jetzt sind die gefragt, die sonst ein bisschen hintenan stehen und der Meinung sind, in die Mannschaft zu gehören. Das müssen sie nun beweisen.“
Natürlich lässt es Demuth nicht kalt, wenn Spieler ausfallen. Vor allem das Fehlen Ümit Ergirdis (Kapselverletzung im linken Sprunggelenk) und Daniel Frahns (Gelb-Rot in Lübeck) gegen Hannover II im rechten beziehungsweise linken Mittelfeld ärgert ihn momentan, „weil sie, in der Mitte Anton Müller und vorn Nicolas Hebisch jetzt gut eingespielt waren“, erklärt er. „Aber wir üben ja täglich alle gemeinsam und ich hoffe, dass das Zusammenspiel auch weiterhin gut klappt.“ Bei den Trainingseinheiten der Nulldreier fehlen derzeit allerdings auch Felix Dojahn (Kreuzbandriss im linken Knie), Rainer Müller (Miniskusverletzung rechts), Onur Bayram (Außenbanddehnung im rechten Knie), Clemens Lange (Außenbandanriss im rechten Sprunggelenk) und Rico Eichstädt (Leistenprobleme). Dafür stehen Joan Oumari nach auskuriertem Mittelfußbruch sowie Björn Laars und Patrick Moritz nach überstandenen Erkältungen wieder zur Verfügung.
Moritz, der in diesem Spieljahr bislang nicht zu Demuths erster Wahl gehörte, wünscht sich, in der momentanen personellen Situation „eine Chance von Beginn an“ zu bekommen, wie er sagt. „Ich bin wieder komplett hergestellt und brenne auf einen Einsatz“, signalisiert der Mittelfeldspieler. „Ich habe bisher geduldig in der zweiten Reihe gewartet und hoffe, dass der Trainer mir jetzt das Vertrauen gibt, von Anfang an zu spielen.“ Er wolle dazu beitragen, am Samstag nach zuletzt acht Siegen in Folge auch gegen Hannover 96 II zu punkten „und unseren Fans zu Hause auch mal wieder ein schönes Spiel zu zeigen, in dem sie nicht bis kurz vor Spielschluss auf die Folter gespannt werden“, so der 32-Jährige. Zur U23 des niedersächsischen Bundesligisten, die derzeit auf Tabellenrang zehn steht, meint Moritz: „Das ist eine gut ausgebildete Truppe wie jede zweite Mannschaft. Unser Plus kann unsere Erfahrung sein.“
Das denkt auch Babelsbergs Co-Trainer Jens Härtel, der die jungen 96er zuletzt bei Türkiyemspor Berlin und beim VFC Plauen (jeweils 1:2) beobachtete. „Hannover ist eine fußballerisch gute Mannschaft, die in beiden Spielen aber versäumt hat, ihre Chance zur Führung zu nutzen, und dann plötzlich hinten lag“, schildert Härtel seine Eindrücke. „Die spielt wie viele Reservemannschaften frisch von der Leber weg nach vorn, und wenn man sie spielen lässt, kann man auf die Nase fallen. Wir müssen ihr am Samstag unser eigenes Spiel aufzwingen, dann kann man sie auch beeindrucken.“
Hannovers Regionalliga-Trainer Thomas Flath geht davon aus, morgen mit Verstärkung aus dem Bundesliga-Team seines Klubs in Babelsberg anzutreten. Ohne Profi-Verstärkung hatte seine junge Truppe am vergangenen Wochenende daheim gegen Wilhelmshaven nach sieben sieglosen Spielen mit 5:2 gewonnen. Nulldrei ist also gewarnt.
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
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