Landeshauptstadt: „Chancen sind da“
Potsdamer Bildungsmesse erstmals in den Bahnhofspassagen
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Potsdamer Bildungsmesse erstmals in den Bahnhofspassagen Von Holger Dirks Innenstadt - Dass war nichts. Vorerst zumindest. Patrick Holländer muss weitersuchen. Der Verein, an dessen Stand der 24-Jährige sich erkundigt hat, bietet die geplante Umschulungen nicht an. Trotzdem wirkte der junge Mann gestern kurz nach der Eröffnung der 10. Potsdamer Bildungsmesse „Freie Fahrt für Bildung“ in den Bahnhofspassagen nicht entmutigt; Schließlich bleibt ihm bis heute Abend 20 Uhr noch reichlich Zeit, sich über passende Angebote zu informieren. Zusätzlich findet dort morgen zwischen 13 und 18 Uhr noch ein Informationsnachmittag für Berufseinsteiger statt. Insgesamt präsentieren sich auf der Messe zu den Themen Bildung, Aus-, und Weiterbildung 58 Aussteller aus Potsdam und Umgebung. Zum ersten Mal findet die Leistungsschau in den Bahnhofspassagen statt. Wie Sevket Demir, Centermanager der Passagen am Hauptbahnhof, sagte, solle damit die Messe noch näher an potentielle Interessenten herangerückt beziehungsweise die Kontaktaufnahme erleichtert werden. Während Patrick Holländer seine Suche nach einem Arbeitgeber fortsetzt - der Anstreicher musste seinen Beruf wegen einer Allergie aufgeben und möchte nun eine Umschulung zum Krankenpfleger beginnen - , ist ein 54-jähriger Potsdamer bereits fündig geworden. Der Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte, hält verschiedene Informationsbroschüren von Bildungsträgern in der Hand. „Die bekommen jetzt meine Bewerbungsunterlagen“, sagt der Mann, der ursprünglich einmal als Lehrer gearbeitet hat; zuletzt habe er bis 2003 für ein Fortbildungsinstitut Seminare organisiert und Dozenten verpflichtet. Die Idee der Bildungsmesse finde er gut. „Chancen sind da, aber kümmern muss man sich schon selbst.“ Auch Miriam Kempfer ist bereits auf einem ersten Rundgang durch die Passagen fündig geworden; Die junge Krankenschwester trägt zahlreiche Broschüren und Kataloge vor sich her. „Ich habe nur eine Zwanzig-Stunden-Stelle, da bleibt noch Zeit für eine Weiterbildung oder sogar ein Studium“, so die Krankenschwester des Klinikum Ernst von Bergmann. Am Stand der Landesagentur für Struktur und Arbeit (Lasa) erfährt die 22-Jährige, das man in Deutschland pro Jahr Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub hat. Zumindest theoretisch. Das sei deutlich mehr als nichts.
Holger Dirks
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