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Am Einstein Forum findet am 8. und 9. Juni die internationale Tagung „The Future of Character“ statt. Angesichts der Schwierigkeiten des modernen Individuums, sich ein kohärentes Bild vom eigenen Selbst zu machen, erscheine „Charakter haben“, so die Ausgangsthese, heute obsolet. „Doch ohne eine authentische Erzählung des eigenen Selbst dürfte es kaum möglich sein, wechselseitige Einschätzungen und Erwartungen zu formulieren.“

Die Vielfalt der heutigen Lebensstile und die Flexibilität der Arbeitsformen mögen als Möglichkeit zur Selbstverwirklichung erlebt werden. „Sie können aber ebenso zu einer beschwerlichen Last permanenter Selbsterfindung und Persönlichkeitsoptimierung geraten“, heißt es in der Ankündigung. Entsprechend würden die Reaktionen der Betroffenen von Erschöpfung und Depression über den Appell, zu traditionellen Werten zurückzukehren, bis hin zu virtuoser Selbstinszenierung reichen. Es bleibe die Frage, wie sich das Selbst zwischen Flexibilitätsgebot und Authentizitätsanspruch konstituiert, welche Rolle der Charakter dabei spiele. PNN