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Landeshauptstadt: Charlottenstraße stagniert

Verein „Freies Tor“: Stadt ist nicht gesprächsbereit

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Innenstadt – Die Stagnation bei der Sanierung der Charlottenstraße beklagt der Bürgerverein „Freies Tor“. „Es tut sich nichts“, so der Vorwurf der Vorsitzenden Ellen Chwolik-Lanfermann. Die Verwaltung zeige sich auf Nachfragen „leider hinhaltend und nicht gesprächsbereit“. Bei weiteren Arbeiten in der Charlottenstraße würden die Anlieger unbedingt mitreden wollen. Deren Wunsch sei es, den Abschnitt zwischen Dortu- und Jägerstraße vordringlich zu sanieren. Dazu gehöre auch, endlich die Jägerstraße in Ordnung zu bringen. Statt wegen womöglich knapper Finanzen untätig zu bleiben, sollte die Verwaltung mit kleinen Maßnahmen Verbesserungen schaffen, so Chwolik-Lanfermann.

Der Verein, der Dienstagabend im Galerie-Café „11-line“ in der Charlottenstraße 119 seine Vorhaben für 2010 vorstellte, hat sich die Bewahrung des kulturellen Erbes der Innenstadt zur Aufgabe gemacht. „Aber die Stadt ist kein Barockmuseum, sie muss begehbar bleiben“, sagt Chwolik-Lanfermann. Das betreffe das zweckmäßige Pflaster ebenso wie die Radwege. So sei in der Charlottenstraße ein gesicherter Radweg erforderlich.

Der Bürgerverein ist vor drei Jahren aus der Initiative „Freies Tor“ entstanden. Galeristin Ute Samtleben hatte diese ins Leben gerufen, nachdem das Brandenburger Tor mit seitlichen Anbauten versehen werden sollte. Samtleben ist heute Vizechefin des Vereins. Durch Versteigerung von Kunstwerken hat sie beträchtliche Mittel eingeworben, um die 2007 zwecks Restaurierung entfernte Spieluhr auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor wieder aufzustellen. Wann das geschieht und ob überhaupt, ist völlig unklar. Die Teile des Stadtmöbels lagern seit Jahren in einer Meißener Spieluhrenmanufaktur. Der Verein wolle einen finanziellen Beitrag leisten, sagt Samtleben, „aber das Kulturamt kann uns nicht sagen, was es kostet“. Überhaupt zeige sich die Stadt wenig interessiert, das Kunstwerk wieder nach Potsdam zu bringen. Dabei sind vor allem die Porzellanglocken von erheblichem materiellen Wert.

Gering sei auch das Interesse am „Luisenjahr“ 2010, bedauert Chwolik-Lanfermann. Der Verein habe dazu Ideen vorgebracht, die jedoch weder die Verwaltung noch die AG Innenstadt aufgegriffen hätten. So ließe sich einer der acht Einkaufs-Sonntage als „Luisensonntag“ für Touristen attraktiv gestalten.G. Schenke

G. Schenke

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