Von Guido Berg: Check-in für Privatpatienten
Klinikumschef: Neuer Haupteingang „wie in Flughafen-Branche“ / Erster Spatenstich für Reha-Zentrum
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Innenstadt - Ende Oktober eröffnet das Klinikum „Ernst von Bergmann“ seinen neuen Haupteingang in der Charlottenstraße. Neben einer Cafeteria werden die Patienten dort auch „vier Kabinen“ vorfinden, „zum Einchecken“, wie Klinikumsgeschäftsführer Steffen Grebner gestern am Rande des ersten Spatenstiches für das neue Präventions- und Rehabilitationszentrum in der Gutenbergstraße sagte. Es soll Eincheck-Kabinen für beispielsweise AOK-Patienten und für Privatpatienten geben, „je nach Kasse“. Es werde sein „wie in der Flughafen-Branche“, so Grebner, wo „Easyjet-Kunden“ auch den Easyjet-Schalter benutzen. Mit diesem Konzept der Unterscheidung der Patienten nach „unterschiedlichen Versicherungsstati“ betrete das Bergmann-Klinikum „neue Wege“, so Grebner weiter. Er kenne „kein Krankenhaus, das das anbietet“. Bei insgesamt 1080 Betten für die Privatpatienten-Station mit 17 Einbett-Zimmern einen eigenen Check-in einzurichten, rechtfertigte der Klinikumschef mit der Quersubventionierung nicht-rentabler Bereich innerhalb städtischen Klinikums, etwa der Palliativstation. „Es ist fair, an der einen Stelle etwas mehr zu verdienen, um andere Bereiche zu finanzieren“, erklärte Grebner
Aus seinen Überschüssen finanziert das Klinikum auch das 7,5 Millionen Euro kostende neue Präventions- und Rehabilitationszentrum. Wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern beim offiziellen ersten Spatenstich sagte, wird das Zentrum ohne Fördermittel allein vom Klinikum „gestemmt“. Das Reha-Zentrum besteht aus einem U-förmigen Gebäudekomplex und beinhaltet auch eine neue Turnhalle. Sie entsteht an der Stelle, wo eine bereits abgerissene Turnhalle stand, die im Juni 2007 aus baulichen Gründen geschlossen werden musste. Die neue, mit Nebenräumen 620 Quadratmeter große Halle soll auch dem Schulsport und den umliegenden Sportvereinen zur Verfügung stehen, sagte Jakobs: „Das war mein Anliegen.“ Die Einfeldhalle mit separaten Eingang wird über Sprossenwände; Kletterstangen und Kletterseile verfügen und für Basketball, Volleyball, Handball und Badminton geeignet sein. Bereits im Frühjahr 2011 soll die Halle fertig sein. Mit der Bezugsfertigkeit des neuen Reha-Zentrums rechnet Grebner im Herbst 2011. Prävention und Rehabilitation spiele in der Medizin eine immer größere Rolle, erklärte der Oberbürgermeister. Rehabilitation werde zunehmend „ambulant realisiert“. Grebner zufolge arbeitet das Klinikum bei dem Reha-Zentrum mit dem Fachunternehmen Recura zusammen. In der oberen Etage des viergeschossigen Komplexes werden Ernährungsberatung und Vorsorge-Untersuchungen der Krankenkassen angeboten, so Grebner weiter. Ferner werden zehn Plätze für die Schlafmedizin bereitgestellt, ausgerichtet für den Bedarf in Potsdam und den westlichen Teilen von Berlin und Brandenburg.
Realisiert wird der Neubau-Komplex durch die Baufirma des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Brandenburg (IHK), Victor Stimming. Wie Stimming sagte, werde auf schwierigem Baugrund gearbeitet. Aufgrund der Feuchtigkeit im Boden soll das Gebäude auf Pfählen gegründet werden. Der Keller werde durch eine sogenannte „weiße Wanne“ vor dem Grundwasser geschützt. Den nun beginnenden Bauarbeiten sei eine Umverlegung von „riesigen“ Fernwärme-Leitungen vorausgegangen.
Grebner zufolge wird das Reha-Zentrum nicht der letzte Neubau an der Gutenbergstraße gewesen sein. Mehr wollte der Klinikumschef nicht sagen: „Wir haben da noch Ideen “
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