ATLAS: Chefsache
Hartmut Dorgerloh ist keiner, der bei verbalen Streitigkeiten zum Säbel greift. Die Waffe des Generaldirektors der Schlösserstiftung ist das Florett und auch das benutzt er nicht sehr oft.
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Hartmut Dorgerloh ist keiner, der bei verbalen Streitigkeiten zum Säbel greift. Die Waffe des Generaldirektors der Schlösserstiftung ist das Florett und auch das benutzt er nicht sehr oft. Die mehr oder minder direkt gesetzten Spitzen gegen die Stadt bei der Jahrespressekonferenz am Montag lassen daher tief blicken, wie angespannt das Verhältnis zwischen Rathaus und Stiftung in diesen Tagen ist. Seit dem Streit um den Zaun am Pfingstberg herrscht Eiszeit. Sicher ist die Kommunikation der Stiftung in diesem Fall andere als glücklich gelaufen, aber auch die Stadt hat an der Misere ihren Anteil: Jann Jakobs’ öffentliche Abwertung des Welterbe-Titels – auch wenn er sie nicht so gemeint haben mag – stößt Dorgerloh bis heute sauer auf. Beide Parteien tun gut daran, rasch für Tauwetter zu sorgen. Auch wenn man es nicht immer bemerkt: Auf vielen Ebenen arbeiten Stiftung und Rathaus reibungslos zusammen. Verbesserungsbedarf gibt es trotzdem – vor allem, was Kommunikation angeht. Viele Probleme, etwa bei strittigen Bauvorhaben, könnte man weit vorher entschärfen. Dazu bedarf es einer Sensibilität, an der es leider oft fehlt. Diese zu wecken, muss Chefsache sein. Auf beiden Seiten. Der Tourismus kann nur boomen, wenn Stadt und Stiftung an einem Strang ziehen.
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