Landeshauptstadt: Chemie-Labor im Zelt
Rund 1500 Besucher beim Tag der offenen Tür im Wissenschaftspark Golm
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Rund 1500 Besucher beim Tag der offenen Tür im Wissenschaftspark Golm Von Christian Klusemann Golm - Auf dem Tisch stehen Reagenzgläser und allerlei wissenschaftliche Gerätschaften, in einer Ecke funkeln Leuchtdioden. Das vor dem Fraunhofer-Institut im Golmer Wissenschaftspark aufgestellte Zelt des Kinder- und Jugendforschungsbereichs wirkt wie ein improvisiertes, aber modernes Chemielabor. Nur das alte Holzfass zur Papierherstellung mag hier nicht recht hineinpassen, ebenso wenig die Presse aus Metall daneben. Doch auch die Papierproduktion ist ein chemischer Prozess. Am Sonnabend – beim dritten Tag der offenen Tür des Fraunhofer- und des Max-Planck-Instituts – wurde er den jüngsten Besuchern im Wissenschaftspark Golm mit einfachen Methoden anschaulich gemacht. „Den Kindern soll vermittelt werden, wie Chemie im Alltag funktioniert“, erklärte Katja Okulla, Sprecherin des Fraunhofer Instituts. „Chemie ist nicht mehr wegzudenken. Kunststoffe zum Beispiel spielen eine große Rolle in unserem Alltag. Wir leben im Kunststoffzeitalter.“ Darum konnten sich die jungen Besucher im Chemie-Zelt auch über die Gemeinsamkeit von Windeln und Gummitiere zum Spielen schlau machen: „Beide beinhalten Hydrogele, so genannte Polymere. Das sind chemische Verbindungen, die aus Molekülketten bestehen. Die meisten Kunststoffe sind aus Polymeren“, erklärte Okulla. Doch nicht nur die kleinen, auch die Erwachsenen unter den rund 1500 Besucher konnten sich im gesamten Park mit dem oft so fremden Treiben der Naturwissenschaftler auseinander setzen. Professoren und Doktoren beider Institute und der Universität Potsdam referierten stündlich über neue Geräte in der Medizin, Gentechnik oder Chloroplasten in der Biotechnologie. In einem übergroßen Lastwagen informierten die Wissenschaftler ironischerweise über jene Technologie, die sich mit dem Kleinsten des Kleinen beschäftigt: die Nanotechnologie. Im „Nano-Truck“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der extra nach Golm gekommen war, wurden unter anderem neue Technologien zur Datenspeicherung auf stecknadelkopfgroßen Speicherelemente vorgestellt. Ein Schwerpunkt beider Golmer Institute war an diesem Sonnabend aber auch die Nachwuchsförderung. Das würdigte Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft und Forschung Johanna Wanka (CDU), die am Morgen den Wissenschaftspark besucht und den Kinderforschungsbereich besichtigt hatte. Es sei wichtig, Kinder frühzeitig für die Naturwissenschaften zu begeistern, so die Ministerin.
Christian Klusemann
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