Landeshauptstadt: Chinas Pläne für Potsdam sind ins Stocken geraten
Nachbesserung bei Shanghai Business Center Großhandelszentrum noch in Diskussionsstadium
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Nedlitz/Marquardt - Eigentlich hätte schon längst zur Eröffnung geladen werden sollen. Noch allerdings liegt nicht einmal eine Baugenehmigung vor. Vor gut einem Jahr machte die Ankündigung eines geplanten deutsch-chinesischen Wirtschaftszentrums in Potsdam die Runde. Zwei Gebäude auf dem Gelände der Roten Kaserne an der Nedlitzer Straße wollte die Potsdam Shanghai Business Center GmbH zu einer Kontaktbörse für Investoren aus beiden Ländern ausbauen. Kosten in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro wurden veranschlagt, für Ende 2007 die Einweihung angepeilt. Doch die lässt weiter auf sich warten.
Zu den Gründen für den Verzug möchte sich die Potsdam Shanghai Business Center GmbH selbst lieber nicht äußern. Jens Ullmann von der IHK-Potsdam, der das Vorhaben seit Beginn beobachtet, sieht hingegen „einige Verzögerungen in der Planung“ als Ursache für den Holperstart. „Die chinesische Planung läuft eben etwas anders als in Deutschland.“ Dennoch ist Ullmann weiterhin optimistisch. Das Potsdam Shanghai Business Center komme, „es ist im Werden.“
Das bestätigt auch Toralf Schirmag, Wirtschaftsförderer im Potsdamer Rathaus: „Der Bauantrag wurde gestellt, aber es mussten mehrere Sachen nachgereicht werden.“ Derzeit fehle noch ein Brandschutzkonzept. Die umgebauten Kasernengebäude sollen laut Plan unter anderem ein Gästehaus, mehrere Büro- und Konferenzräume sowie einen Wellness-Bereich beherbergen. Auch ein Restaurant mit original chinesischer Küche sei vorgesehen. Eine Eröffnung noch für Ende 2007 sei bereits vor einem Jahr ein sehr sportliches Ziel der Planer gewesen, kommentierte der Wirtschaftsförderer. Frühestens zum Ende des kommenden Jahres rechnet Schirmag jetzt mit der Fertigstellung.
Ein weiteres Großprojekt mit chinesischer Beteiligung, das ebenfalls noch im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgte, scheint ebenfalls nur schwer in Fahrt zu kommen. Dabei wollten chinesische Möbelproduzenten aus der Provinz Sichuan eigentlich schon ab dem kommenden Jahr von Potsdam aus den europäischen Einrichtungsmarkt erobern. Entstehen sollte unter anderem ein Großhandelszentrum für Wohnkultur a la Fernost auf dem Gelände des Gewerbegebietes Friedrichspark im Norden der Brandenburger Landeshauptstadt. Auf insgesamt 100 bis 150 Millionen Euro wurde das gesamte Investitionsvolumen geschätzt. Der Baubeginn war damals wage für Ende 2007 angekündigt. „Das ist einfach ein sehr großes Projekt, das noch etwas mehr Zeit braucht“, so Schirmag. Noch befinde man sich im Diskussionsstadium. „Es gibt regelmäßige Treffen mit den Projektentwicklern.“ Geklärt werden müsse, wie dessen Vorstellungen mit den bestehenden Bauplänen für das Areal in Einklang gebracht werden können, so der Wirtschaftsförderer, der nun zur Geduld mahnt.
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