Landeshauptstadt: CHRONIK
1997 wurde mit dem Abriss des alten Potsdamer Bahnhofs begonnen. Die Neuplanung erfolgte durch das Büro Gerkan, Marg und Partner.
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1997 wurde mit dem Abriss des alten Potsdamer Bahnhofs begonnen. Die Neuplanung erfolgte durch das Büro Gerkan, Marg und Partner. Es wurden zwei langgestreckte Gebäudekomplexe entworfen. Schon während der Planung und danach in der Bauphase gab es heftige Kritik an den vorgesehenen Baumassen. Sogar die Unesco äußerte sich und drohte damit, Potsdam auf die Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen. Am 26. Februar 1998 erschien auf Seite 1 der PNN der Beitrag: „Potsdam-Center bedroht die City – Verkaufsfläche heimlich verdoppelt“. Wie sich herausstellte, hatte der Bauherr, der HFC Immobilienfonds, von der Stadt eine Baugenehmigung erhalten, die es möglich machte, statt der von den Stadtverordneten beschlossenen 10 500 Quadratmeter mehrere Tausend Quadratmeter mehr zu bauen. Geplant war ein klassisches Kaufhaus mit vollem Sortiment – laut Stadtverordnetenbeschluss sollten neben Kaufland und einem Elektronikanbieter aber nur Waren angeboten werden, die dem Reisebedarf entsprechen. Am 19. Mai 1998 wurde Oberbürgermeister Horst Gramlich (SPD) abgewählt – neues Stadtoberhaupt wurde im September Matthias Platzeck (SPD). Er sorgte dafür, dass im November 1998 für das Potsdam-Center ein Teilbaustopp verhängt wurde. Im darauffolgenden Jahr wurde der Baustopp aufgehoben, zugleich aber eine Sortimentsbeschränkung verfügt. Diese sollte verhindern, dass in den Bahnhofspassagen Waren angeboten werden, die dem Handel in der Innenstadt schaden. Im Mai 2005 scheiterte HFC Immobilien mit einer Millionenklage vor dem Oberverwaltungsgericht Frankfurt (Oder). Das Gericht bestätigte den Bebauungsplan mit den Sortimentsbeschränkungen. Diese sollen nunmehr zum Teil aufgehoben werden. erb
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