Landeshauptstadt: Cicero bekam erste Unterlagen zurück
Potsdam - Das Potsdamer Politikmagazin Cicero hat fast zwei Monate nach der Durchsuchung die in der Redaktion beschlagnahmten Unterlagen zurückerhalten. Das Material sei am Freitag zurückgegeben worden, bestätigte Cicero-Chefredakteur Wolfram Weimer gestern den PNN.
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Potsdam - Das Potsdamer Politikmagazin Cicero hat fast zwei Monate nach der Durchsuchung die in der Redaktion beschlagnahmten Unterlagen zurückerhalten. Das Material sei am Freitag zurückgegeben worden, bestätigte Cicero-Chefredakteur Wolfram Weimer gestern den PNN. Von der Staatsanwaltschaft Potsdams habe die Chefredaktion des Monatsmagazins unter anderem Kopien des Email-Verkehrs mit dem Cicero-Autor Bruno Schirra zurück erhalten. Die Staatsanwaltschaft wirft Weimer und Schirra Beihilfe zum Geheimnisverrat vor, weil Schirra in einem Artikel für Cicero im April ausführlich aus einem internen Papier des Bundeskriminalamtes (BKA) zitiert hatte. Mitte September hatten Beamte in Potsdam die Cicero-Redaktion und in Berlin das Wohnhaus von Schirra durchsucht. Weimer hatte Beschwerde gegen den Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss eingelegt. Der Vorgang läuft seinen Angaben zufolge noch. Nach PNN-Informationen sollen die Verfahren gegen Cicero und Schirra gegen geringe Geldauflagen eingestellt werden. Schirra hatte dies bereits früher gegenüber den PNN abgelehnt, gestern auch Cicero-Chefredakteur Weimer: „Wir sind uns keiner Straftat bewusst, also werden wir auch nichts zahlen.“ Schirra selbst wies unterdessen die Darstellung des BKA zurück, er habe die Behörden mit Informationen versorgt. Nach einem von ihm recherchierten Bericht im April 2003 über die kurdische Terrorgruppe Ansar al Islam habe das BKA um ein Treffen gebeten. Dabei habe er lediglich jene Fakten erläutert, die er in dem Artikel verwendet habe. Er habe es aber abgelehnt, Material aus dem Irak nach Deutschland zu holen, betonte Schirra. ddp/pet
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