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Sport: Civa brachte Ordnung in die Defensive

Doch ein Sieg blieb dem „Rückkehrer“ und dem Babelsberger Team in Wolfsburg versagt

Stand:

Er hatte sich „riesig gefreut auf sein erstes Punktspiel im Babelsberger Trikot seit 12. April 2003, und er war der einzige Zugang, der beim 0:0 beim VfL Wolfsburg II am Freitagabend in der Startformation stand: Almedin Civa, vom insolventen Berliner Oberligisten SV Yesilyurt zurückgekehrt, sorgt bei den Filmstädtern wieder für Ordnung im defensiven Mittelfeld.

Mit zunehmender Spielzeit wurde Civa immer sicherer – nur der Lohn für eine engagierte Partie, der blieb ihm ebenso versagt wie der gesamten Mannschaft und den rund 180 mitgereisten Fans, die viel gute Stimmung und einiges Feuerwerk im Gästeblock des alten Bundesligastadions verbreiteten. Babelsberg ist in der Tabelle der Fußball-Regionalliga auf Platz 16 abgerutscht. „Er hat seine Sache sehr ordentlich gemacht, war etwas gehemmt durch die frühe Gelbe Karte, bescheinigte Trainer Dietmar Demuth dem 35-Jährigen eine gute Leistung. Schon nach 23 Minuten war Civa von Schiedsrichterin Nicole Schumacher verwarnt worden, die Aktion dazu nichtig.

Mit der Verstärkung der Babelsberger Offensivbemühungen in der zweiten Hälfte ordnete er zunehmend von hinten das Spiel. Der dreieinhalbjährige Ausflug in die Oberliga (sein letztes Regionalligaspiel bestritt er am 15. Mai 2004 für Sachsen Leipzig) schien dem Routinier dabei weder beim Tempo noch beim Zweikampfverhalten Probleme zu bereiten. „Ich habe in der Vorbereitung keine Einheit ausgelassen und habe auch in den letzten Jahren kaum gefehlt, blickt Civa zurück.

Das Unentschieden in Wolfsburg hatte er schnell abgehakt. „Ich glaube, dass ein Sieg drin war. Wir haben gut gespielt und stark gekämpft, sagte Civa, „wir haben auswärts ein Punkt geholt. Das ist vielleicht zu wenig, aber wenn wir mit demselben Riesenengagement am Sonntag Braunschweig zu Hause schlagen, liegen wir wieder im Soll.

Das klang nicht nur zweckoptimistisch, sondern auch selbstbewusst. Vielleicht färbt die positive Grundeinstellung des Wiedereinsteigers im Laufe der Woche etwas auf die Verkaterten unter den Nulldreiern ab. „Auswärts einen Punkt zu holen ist nicht schlecht, aber in unserer Situation reicht es nicht. Wir müssen aufholen und wollten gewinnen, war Demuth nach dem Abpfiff geknickt.

Auch wenn er die Vorteile bei seiner Elf sah – beim Letzten, der mit drei 18- und drei 19-Jährigen auflief, gelang der erwünschte Dreier nicht. Und auch nach diesem Spieltag haben die Nulldreier zehn Punkte Rückstand auf den Tabellen-Traumplatz zehn. Zwar hatten die Babelsberger nicht mit individuellen Fehlern zu kämpfen, dafür aber mit der mangelnden Durchschlagskraft im Angriff. „Wir hatten keine 100-prozentige Chance, das war auf keinen Fall zufriedenstellend. Wir haben einfach zu wenig gemacht, müssen zielstrebiger zum Tor hinarbeiten, sagte Aymen Ben-Hatira, der als einzige Spitze weitgehend auf sich allein gestellt war.

Nach 68 Minuten kam Christian Dreier für ihn, fiel aber als Alleinunterhalter im Sturm genauso wenig auf wie der ebenfalls eingewechselte Pascal Fofie. Der vierte Zugang, der aus Schweden gekommene Abwehrspieler Nadir Bencharaa, war „noch nicht so weit, erklärte Babelsbergs Trainer. Sein Braunschweiger Kollege Benno Möhlmann, ebenfalls unter den Zuschauern, dürfte jedenfalls angesichts der dürftigen Sturmleistungen ohne zu großen Respekt nach Hause gefahren sein.

Ingmar Höfgen

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