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Sport: Clevere Gäste

Der FFC Turbine Potsdam unterlag daheim erneut dem FFC Frankfurt – mit 2:5

Stand:

Der FFC Turbine Potsdam unterlag daheim erneut dem FFC Frankfurt – mit 2:5 Gnadenlos bekam der Deutsche Frauenfußball-Meister 1. FFC Turbine Potsdam gestern seine momentanen Schwächen und Grenzen aufgezeigt. Mit 2:5 (0:1) unterlag er zu Hause vor 2224 (!) Zuschauern im nachgeholten Bundesliga-Spitzenspiel dem Ex-Meister 1. FFC Frankfurt, den er in der Schlussphase der vergangenen Saison sowohl im DFB-Pokalfinale (3:0) als auch zum Meisterschaftsabschluss (7:2) besiegt hatte. Es war Turbines erste Niederlage nach neun Bundesliga- und drei DFB-Pokalspielen in den vergangenen neun Monaten. Am 7. März dieses Jahres hatte Potsdam letztmals vor eigener Kulisse verloren – 0:3 gegen den FFC Frankfurt. „Das war heute ein extrem wichtiger Sieg für uns“, gestand nach dem Abpfiff Gäste-Manager Siegfried Dietrich. „Ein Riesenspiel und Werbung für den Frauenfußball,“ applaudierte Frankfurts neuer Coach Hans-Jürgen Tritschoks, und sein Potsdamer Trainer Bernd Schröder pflichtete ihm bei: „Das war ein sehr gutes Spiel beider Mannschaften – das wir leider durch drei, vier individuelle Fehler verloren. Durch solche Fehler haben wir Frankfurt stark gemacht.“ Nach einer Viertelstunde schon führten die Hessinnen, als Renate Lingor Fehler in Turbines Hintermannschaft (Peggy Kuznik, Inken Becher) gnadenlos mit einem Flachschuss in die Maschen be- strafte (15.). Ein Rückstand, der keinen Bestand bis zum Pausenpfiff hätte haben müssen, obwohl Frankfurt oft kombinationssicherer und einen Tick schneller als Potsdam agierte. Auch Schröders Elf boten sich zahlreiche Torchancen, die aber Hollands Nationalkeeperin im Gäste-Kasten, Marleen Wissink, vereitelte (32. Anja Mittag, 33. Petra Wimbersky) oder die verschenkt wurden (17. Conny Pohlers, 43. Wimbersky). Nach dem Seitenwechsel sorgte Frankfurts Katrin Kliehm mit einem Doppelschlag (59., 64.) zum 3:0 für eine Vorentscheidung, während auf der Gegenseite Pohlers erneut freistehend das Tor nicht traf (52.), auch Viola Odebrecht aus verheißungsvoller Position verzog (67.). Nach Pia Wunderlichs 0:4 (70.) glaubte niemand mehr an die „Turbienen“ – die aber noch einmal aufstanden und in Anja Mittag doch noch eine Vollstreckerin fanden. Zunächst nutzte sie ein Wimbersky- Zuspiel zum Ehrentor (74.), dann schloss sie ein Laufduell mit Tina Wunderlich mit dem 2:4 ab (81.). Wer weiß, was passiert wäre, hätte Pohlers nicht auch ihre dritte Großchance versiebt (85.) und Mittag nicht nur den linken Pfosten getroffen (88.) So aber nutzte Birgit Prinz die Nachspielzeit zum 2:5 (90 + 2). „Das war zu wenig, was wir heute boten, sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr“, schüttelte Inken Becher nach dem Abpfiff den Kopf. „Frankfurt war heute als Mannschaft besser.“ Nebenspielerin Britta Carlson sah es ähnlich: „Wir hatten auch unsere Chancen, aber Frankfurt war heute einfach einen Tick cleverer.“ Und Anja Mittag räumte ein: „Zwanzig Minuten gute Leistung reichen nicht. Es gibt solche Spiele, da läuft gar nichts. Frankfurt war vorn kaltschnäuziger. Aber noch ist alles offen. Man muss auch verlieren können und danach weitermachen, damit wir am Ende wieder ganz oben stehen.“ Was auch Trainer Schröder fordert: „Wir müssen mit dem Ergebnis leben und daraus lernen.“ Conny Pohlers bemühte währenddessen das Prinzip Hoffnung: „Letztes Jahr hat Frankfurt hier auch gewonnen – und trotzdem sind am Ende wir Meister geworden.“ Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Becher, Carlson; Omilade, Hingst, Odebrecht, Zietz (67. Thomas); Mittag, Pohlers, Wimbersky.

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