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Land unter. Für die Inselstaaten im Pazifik sind zwei Grad Erwärmung zu viel.

© dpa

Studie: 1,5-Grad-Klima noch möglich: CO2-Verpressung mache striktes Ziel realistisch

Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist einer aktuellen Studie zufolge zwar noch möglich, würde aber den Einsatz von sogenannter CCS-Technik zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid sowie eine schnelle Steigerung der Energieeffizienz voraussetzen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des österreichischen International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in einer Untersuchung.

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Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist einer aktuellen Studie zufolge zwar noch möglich, würde aber den Einsatz von sogenannter CCS-Technik zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid sowie eine schnelle Steigerung der Energieeffizienz voraussetzen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des österreichischen International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in einer Untersuchung. Allerdings würde demnach auch in diesem Szenario die Temperatur zunächst um mehr als 1,5 Grad steigen und erst später wieder etwas absinken.

Die internationale Gemeinschaft hat sich darauf festgelegt, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Es handelt sich dabei um ein von der Politik festgelegtes Ziel, das Wissenschaftler zunehmend aber angesichts der weiterhin hohen Treibhausgas-Emissionen für unrealistisch halten. Viele Staaten hingegen, besonders solche, die wie die pazifischen Inselstaaten stark von Folgen der Erderwärmung betroffen sind, halten jedoch höchstens 1,5 Grad Erwärmung noch für hinnehmbar, wenn die Folgen des Klimawandels beherrschbar bleiben sollen.

Die für beide Ziele aus wissenschaftlicher Sicht erforderlichen Maßnahmen seien ähnlich, heißt es in der Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde. „Allerdings lässt das ambitioniertere 1,5-Grad-Ziel keine Zeit für weitere Verzögerungen bei der weltweiten Emissionsreduktion“, erklärte der IIASA-Wissenschaftler Joeri Rogelj.

„In Szenarien zum 1,5-Grad-Ziel wird das verbleibende Emissionsbudget für CO2 im Vergleich zu Zwei-Grad-Szenarien fast halbiert“, erklärte der PIK-Forscher Gunnar Luderer. „Entsprechend müssten in allen Wirtschaftssektoren tiefere Einschnitte bei den Emissionen erreicht werden und weltweit müsste die CO2-Neutralität zehn bis 20 Jahre früher erreicht werden als in den Zwei-Grad-Szenarien.“ Ein Schlüsselfaktor ist der Studie zufolge die schnelle Steigerung der Energieeffizienz. Zudem müssten in allen Szenarien die Emissionen unter null sinken – es müssten also mit technischen Mitteln bedeutende Mengen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre entzogen werden. Möglich wäre dies durch den Einsatz von Energie aus Biomasse in Verbindung mit der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS). Eine weitere Möglichkeit wären großflächige Aufforstungen von Wäldern, die CO2 speichern.

Auch lässt das 1,5-Grad-Ziel der Studie zufolge kaum Spielräume. Politische Verzögerungen oder auch Probleme bei der Umsetzung technischer Lösungen wie CCS würden das 1,5-Grad-Ziel in diesem Jahrhundert allerdings unerreichbar machen. AFP/Kix

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