Landeshauptstadt: Combino-Crash in Basel
Unfall wird untersucht / ViP: Keine akute Gefahr
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Ein Auffahrunfall zweier Combino-Straßenbahnen in der Schweizer Stadt Basel hat beim Potsdamer Verkehrsbetrieb für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Unfall passierte am vergangenen Sonntagmorgen kurz vor 7 Uhr. Mit 13,4 km/h ist nach Angaben des Basler Verkehrsbetriebs eine Combino-Tram auf die vor ihr fahrenden Bahn aufgefahren. Nur ein Mensch wurde dabei leicht verletzt, da die Bahnen um diese Tageszeit fast leer waren. Die Schäden an den Fahrzeugen sind jedoch zumindest optisch groß. In der vorderen Tram wurde die hintere Sitzreihe in einander geschoben, das Notfahrpult aus seiner Verankerung gerissen.
Nach Berichten der Basler Zeitung soll der städtische Verkehrsbetrieb versucht haben, den Unfall geheim zu halten. Dies bestritt Sprecher Pius Marrer gestern gegenüber den PNN. Es gebe Richtlinien für das Melden von Unfällen, unter diese sei der Crash nicht gefallen.
Brisant an dem Unfall ist vor allem, dass bisher nicht klar ist, ob die Bauweise der Combinos des Herstellers Siemens die Folgen verschlimmert hat. Immerhin waren am 12. März 2004 weltweit Combino-Straßenbahnen aus dem Verkehr gezogen worden, da Risse an Wagenkästen aufgetaucht waren. Bei der Entwicklung der Bahn in Leichtbauweise wurde offenbar die Belastbarkeit geschweißter Aluminiumverbindungen nicht richtig eingeschätzt. In Potsdam fahren 16 Combinos – der Kauf weiterer 32 war nach den Vorfällen gestoppt worden.
Ob die Folgen des Unfalls in Basel „bauartbedingt“ seien, könne nur die bereits laufende Untersuchung zeigen, sagte gestern Martin Weis, Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP). Er gehe jedoch nicht davon aus. Hätte es bisher Anzeichen für akute Gefahr gegeben, hätten die Basler laut Weis eine Warnmeldung an alle Städte mit Combinos schicken müssen. Dies sei nicht geschehen. Er habe vereinbart, dass der Schweizer Verkehrsbetrieb den ViP über das Ergebnis der Unfalluntersuchung informiert. SCH
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