ATLAS: Comeback
In keinem Fall ist es schön, wenn Theatermacher scheitern. Selbst wenn Potsdams Publikum durch das Hans Otto Theater und die Nähe zu Berlin auch künftig keinen Mangel erleidet – das nun bekannt gewordene Ende der Freien Kammerspiele Babelsberg ist unerfreulich.
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In keinem Fall ist es schön, wenn Theatermacher scheitern. Selbst wenn Potsdams Publikum durch das Hans Otto Theater und die Nähe zu Berlin auch künftig keinen Mangel erleidet – das nun bekannt gewordene Ende der Freien Kammerspiele Babelsberg ist unerfreulich. Es sind ja gerade die kleinen Angebote jenseits des Mainstreams, die Vielfalt ausmachen. Angesichts des Verlusts sollte nun jedoch nicht der Bauaufsicht der schwarze Peter zugeschoben werden. Auch wenn das Scheitern an profanen Dingen wie der Brandschutzverordnung für Kulturschaffende immer auch etwas Demütigendes an sich hat – bei Lichte betrachtet muss die Sicherheit Vorrang haben. Womöglich ist das baupolizeilich verordnete Ende auch nur ein willkommener Anlass für eine inhaltliche und personelle Zäsur. Schließlich: Wenn Theaterbegeisterte sich entschließen, etwas auf die Bretter zu stellen, dann scheitert das nicht an der fehlenden Örtlichkeit. Theater funktioniert überall. Eine Bühne kann auch ein Kreideviereck auf einer Betonplatte sein, von dem die Schauspieler behaupten, es sei eine Bühne. Den Freien Kammerspielen hat es da selbst nie an Fantasie gefehlt, etwa als sie die Hofgärtnerei im Park Babelsberg bespielten. Somit ist das Comeback vorprogrammiert; irgendwann tauchen sie sicher wieder auf, mit neuem Konzept und neuem Elan an einem neuen Ort.
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