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Landeshauptstadt: Computer, Erfolge und ein Profiradteam Arnd von Wedemeyer fördert Potsdamer Sportler

Weil er einst einen strengen Latein-Lehrer hatte, dirigiert er heute von Potsdam aus ein erfolgreiches Unternehmen. So ließe sich – aufs Knappste verdichtet – der berufliche Werdegang Arnd von Wedemeyers umreißen.

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Weil er einst einen strengen Latein-Lehrer hatte, dirigiert er heute von Potsdam aus ein erfolgreiches Unternehmen. So ließe sich – aufs Knappste verdichtet – der berufliche Werdegang Arnd von Wedemeyers umreißen. Die Karriere eines heute 33-Jährigen, der aus dem Düsseldorfer Raum stammt, an der Havel sein Zuhause fand und hier längst über den betrieblichen Tellerrand schaut.

Schaut er aus dem Fenster seines Büros zwischen Luftschiffhafen und Seekrug, blickt er auf Kiefernwipfel, durch die der Bahnhof Pirschheide lugt. „Ich mag diese Aussicht und diese Ruhe hier“, erzählt von Wedemeyer und wundert sich selbst, „dass ich komischerweise immer schon ein gewisses Heimatgefühl hatte, wenn ich in die hiesige Ecke kam. Vielleicht hängt das auch mit meinem Faible für Wasser zusammen.“ Daher sei er vor drei Jahren hierher gezogen. „Ich wollte ursprünglich nach Berlin und bin in Potsdam gelandet – eine reine Bauchentscheidung, über die ich sehr froh bin.“

Der Monitor auf dem großem Schreibtisch ist unerlässlich für von Wedemeyers Arbeit, denn der junge Familienvater ist Chef der C&P Network Consulting GmbH; eines Unternehmens, dessen Hauptfokus auf dem Handel mit Notebooks liegt und das außerdem in Marketing und Consulting tätig ist. Von Wedemeyer war erst 17, als er – dank einer Sondergenehmigung des Amtsgerichts Mettmann – seine Firma gründete. Deren Vorgeschichte klingt erstaunlich. „Weil ich in Latein Schwierigkeiten und einen strengen Lehrer hatte,“ erzählt er, „entwickelte ich ein intelligentes Vokabel-Lernprogramm, mit dem ich mich am Wettstreit ,Jugend forscht‘ beteiligte. Ich gewann zwar nichts – aber anschließend wollten alle mein Programm kaufen.“ So kam der pfiffige Schüler zu seiner Geschäftsidee. Er verkaufte weitere Software und irgendwann auch die Geräte dafür. „Hier in Potsdam habe ich mit drei Mitarbeitern begonnen. Jetzt habe ich fast 30, und auch in diesem Jahr sollen weitere Arbeitsplätze entstehen.“

Arnd von Wedemeyer ist nicht der Typ, der vieles dem Zufall überlässt. So ist es auch kein Zufall, dass neuerdings zwei Hometrainer im Fitnessraum des Unternehmens auf die Beschäftigten warten – der Chef hat seine alte Liebe zum Radfahren wiederentdeckt. „Meine Eltern ließen mich viele Sportarten ausprobieren, so auch Radsport. Ich weiß noch, wie ich damals auf einem alten 28-Zoll- Herrenrad mit Stiefeln und Parka gestartet bin“, erinnert er sich. „Im Oberbergischen Land, wo ich herkomme, hatten wir viele Anstiege, das machte Spaß. Als ich dann später in Hannover lebte, hatte ich nur gegen den Wind anzukämpfen und verlor die Lust am Radeln. Hier in Potsdam habe ich aber wieder gute Bedingungen dafür.“ Drängt es ihn aufs Mountainbike, „finde ich in den Ravensbergen gute Strecken dafür“, schwärmt er. Setzt er sich in der Stadtmitte – in der er mit Frau Juliane und der zweijährigen Tochter lebt – aufs Rennrad, „fahre ich von dort aus viel um den Schwielowsee“.

Mittlerweile ist von Wedemeyer nicht nur selbst Radler, sondern auch Förderer des Potsdamer Radsports. „Als ich mir nach 17 Jahren ein neues Rennrad kaufen wollte und Potsdams Läden durchstreifte, kam ich mit Karsten Niemann ins Gespräch“, erinnert er sich. Niemann baute gerade ein neues, junges Profiradteam auf und gewann den Internet-Unternehmer rasch als Sponsor. Seitdem sorgten die 16 Pedaleure als „Team notebooksbilliger.de“ schon für manches sportliche Achtungszeichen. „Die Zusammenarbeit mit Sponsoren war noch nie so gut wie jetzt die mit Herrn von Wedemeyer“, schwärmt Niemann, und der so Gelobte gibt das Kompliment zurück: „Karstens Konzept, die jungen Fahrer langfristig aufzubauen und nicht gleich zu verzeihen, finde ich klasse.“

Arnd von Wedemeyer könnte sich sogar vorstellen, einigen der „jungen, pfiffigen Radler später eine Ausbildung im IT- Bereich zu ermöglichen“. An ein Computerprogramm, das die Sportler schneller macht, glaubt er aber nicht: „Entscheidend bleiben Disziplin, Ehrgeiz und körperliche Voraussetzungen der Fahrer.“

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