Sport: Conny Waßmuth will nun als Potsdamer Paddlerin nach Rio
Auch Nicole Reinhardt wechselte zum KCP – Sebastian Brendel Sportbotschafter der IHK
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Conny Waßmuth war nach langer Zeit mal wieder auf einer Kanu-Party des Potsdamer KC im OSC und sichtlich begeistert. „Ist wirklich toll“, schwärmte die Olympiasiegerin von 2008, die am Freitagabend das traditionelle Fest der Potsdamer Paddler im Seminaris-Seehotel erstmals als Heimspiel erlebte. Seit diesem Jahr nämlich startet die bisher für den SC Magdeburg fahrende 29-Jährige für den KC Potsdam. „Das war eigentlich ein logischer Schritt“, sagte Waßmuth dazu. „Ich trainiere jetzt seit zehn Jahren in Potsdam, habe hier meinen Lebensmittelpunkt gefunden und fühle mich hier einfach wohl.“
Von ihrer Wohnung in Potsdam-West aus hat Waßmuth kurze Wege sowohl zum Sportmanagement/Ökonomie-Studium an der Uni als auch zum Training im Luftschiffhafen. Und auf der Havel wie im Kraftraum und Strömungskanal hat die gebürtige Hallenserin wieder tüchtig angezogen. Nachdem sie 2012 das Ticket zu den Olympischen Spielen verpasst hatte, „will ich jetzt neu angreifen und bis Olympia 2016 in Rio de Janeiro paddeln. Ich will bei Olympia nochmal ganz oben stehen“, so die siebenfache Weltmeisterin. „Deshalb habe ich mich dafür entschieden, nun für Potsdam zu starten.“ Ihr erstes Ziel auf dem Weg nach Brasilien sind die diesjährigen Heim-Weltmeisterschaften Ende August in Duisburg. „Und der Vierer wäre dort ein schönes Boot.“
Im Viererkajak über 500 Meter war Waßmuth 2008 gemeinsam mit den beiden Potsdamerinnen Katrin Wagner-Augustin und Fanny Fischer sowie Nicole Reinhardt vom WSV Lampertheim Olympiasiegerin geworden. Reinhardt wurde jetzt auch Mitglied des KC Potsdam, weiß aber nicht, wann sie wieder ins Paddelgeschehen eingreifen wird. 2011 war die nun 27-Jährige noch Weltmeisterin im Einerkajak über 500 Meter geworden, 2012 verhagelten gesundheitliche Probleme ihre Qualifikation für London. „Nachdem ich jetzt mehr als drei Jahre in Potsdam wohne, habe ich mich entschieden, mit Tim hier meinen Lebensmittelpunkt zu behalten“, sagte Reinhard. Ihr Freund Tim Wieskötter, in London Olympia-Vierter mit dem 1000-Meter-Viererkajak, hörte es mit Freude: „Ich bin glücklich über Nicoles Entscheidung, denn ihr Wechsel zum KC heißt, dass sie bleibt. Und ich selbst sehe mich auch in den nächsten Jahrzehnten hier in Potsdam.“
Sebastian Brendel, der Einercanadier- Olympiasieger von London, plant seine Paddel-Karriere dagegen noch über Rio hinaus – und engagiert sich auch für Belange seines Heimatlands. „Ich bin jetzt bis 2016 Sportbotschafter der IHK“, erklärte der 24-Jährige bei einem Bierchen mit Victor Stimming, dem Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam. „Wir wollen“, erläuterte Stimming, „erreichen, dass noch mehr Jugendliche ihre Ausbildung in unserer Region machen, und Sebastian will uns dabei unterstützen. Die Kanusportler sind ja Vorbilder für die Jugend. Wenn wir im nächsten Jahr zwanzig, dreißig junge Leute dafür gewinnen, hier im Land ihre Ausbildungsverträge zu unterschreiben, wäre das toll.“ Wobei die Zusammenarbeit mit Brendel keine Einbahnstraße ist. „Wir als IHK unterstützen Sebastian erst mal bis Rio“, sagte Stimming. „Und bis dahin hoffen wir, uns noch über ein paar WM-Erfolge freuen zu können.“ Michael Meyer
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